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Termine2019-07-04T08:41:38+01:00

Zauberhaftes Taj Mahal & das Land der Maharadschas

Indien | Rajasthan

Unser Klassiker in Nordwestindien: märchenhafte Paläste & majestätische Festungen im farbenfrohen Wüstenstaat

4.5 /5
TOP-RATED
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2440 EUR

  • Inklusive Flüge
  • 6-12 Teilnehmer
  • 16 Tage
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Informationen zu Ihrer Reise

Erleben Sie den indischen Wüstenstaat Rajasthan mit einem exotischen Gemisch aus alten Bräuchen und farbenfrohem Treiben.

Facettenreiche Rundreise durch Rajasthan voller Exotik

Sie besuchen wunderschöne Paläste, bestaunen majestätische Festungsanlagen und sehen filigrane Bauwerke, wie den Palast der Winde und verzierte Havelis. In der märchenhaften Oase Jaisalmer angekommen, erleben Sie in der Wüste Thar einen Traum aus Tausendundeiner Nacht. Ein wunderschönes Farbzusammenspiel finden Sie in der Blauen Stadt Jodhpur, wenn Frauen in ihren grellbunten Saris durch die engen Gassen schlendern oder Rajasthanis mit ihren farbenprächtigen Turbanen einen Plausch am heiligen Pushkar-See halten. Unvergesslich endet Ihre Reise am Taj Mahal (UNESCO-Weltkulturerbe), der bedeutendsten Sehenswürdigkeit Indiens.

Ein Fest für die Sinne – unterwegs in Indiens märchenhaftem Orient

Neben den visuellen Eindrücken der architektonisch wundervollen Bauwerke werden Sie verführt vom Duft und Geschmack exotischer Gewürze. Auch viele melodische Klänge des Alltags und religiöse Gesänge beflügeln das Zusammenspiel Ihrer Sinne. Tauchen Sie ein in eine andere Welt voller Kontraste und Exotik!

Volksfest Pushkar Mela

Zur Zeit des Novembervollmondes findet in der kleinen Wüstenoase Pushkar der berühmte Kamelmarkt statt. Zum farbenprächtigen Spektakel reisen unzählige Tierhändler, Kaufleute, Musikanten und geheimnisvolle Sadhus sowie Besucher von nah und fern an.

Höhepunkte

  • Unterbringung in charmanten Hotels im Heritage-Stil
  • Kamelausritt mit Übernachtung in der Wüste Thar
  • Heiliges Gebetsritual am Pushkar-See
  • Wohnen und Kochvorführung bei einer königlichen Familie
  • Idyllische Bootsfahrt auf dem Pichola-See in Udaipur
  • Mit der Fahrrad-Rikscha durch Alt-Delhi und Jaipur
  • Turbanbinden in der Wüstenoase Jaisalmer

Das Besondere dieser Reise

  • Zum Sonnenaufgang am Taj Mahal (UNESCO)
  • Mit einem Priester durch den Ranakpur-Jain-Tempel

Verlauf Ihrer Reise

1. Tag: Anreise

Flug nach Delhi.

2. Tag: Ankunft in der Metropole Delhi 1×(F/A)

Namaste – herzlich willkommen in Indien! Fahrt zum Hotel und zeitiger Check-in. Am Vormittag beginnt die Besichtigungstour. Im historischen Teil Delhis herrschen rege Geschäftigkeit und eifrige Religiosität. Sie sehen Indiens größte Moschee Jama Masjid, die Gedenkstätte Raj Ghat zu Ehren Mahatma Gandhis und werden mit einer Fahrrad-Rikscha entlang der engen Altstadtgassen von Chandni Chowk geradelt. An einem Teestand stärken Sie sich mit einem Masala-Tee und anschließend geht es auf den Gewürzmarkt. Der Duft der exotischen Gewürze und deren Farbenpracht werden Sie begeistern. Entlang der Mauern des beeindruckenden Roten Forts (UNESCO) und den Regierungsgebäuden kommen Sie zum India Gate. Begrüßungsessen in einem Restaurant. Übernachtung im Hotel.

3. Tag: Fahrt in die Wüstenrandzone von Shekhawati nach Nawalgarh 1×F

Fahrt nach Nawalgarh. Der Wüstenort ist für seine wunderschönen prunkvollen Wohn- und Geschäftshäuser, die sogenannten Havelis, sowie seine zahlreichen Paläste bekannt. Besichtigungstour in der einstigen Karawanenstadt. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h, 270 km).

4. Tag: Unterwegs zur Wüstenstadt Bikaner 1×F

Auf der Fahrt nach Bikaner halten Sie in Deshnoke und können den Karni-Mata-Tempel („Rattentempel“) besichtigen. Im Inneren des Tempels lebt eine Vielzahl der Nagetiere, die von den Besuchern mit mitgebrachten Speisen umsorgt werden. Wenn Sie hier eine weiße Ratte sehen, soll dies Ihnen Glück bringen. Auf der Weiterfahrt halten Sie an der einzigen Kamelzuchtfarm Indiens und erfahren über die Nutzung der Tiere. In Bikaner angekommen, besichtigen Sie die faszinierende Junagarh-Festung. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h, 280 km).

5. Tag: Ankunft in der Goldenen Stadt Jaisalmer 1×F

Am Morgen Fahrt nach Jaisalmer mit Stopp in der kleinen Ortschaft Khichan. In diesem Wüstenort überwintern von November bis März jährlich tausende Kraniche. Weiterfahrt nach Jaisalmer. Schon von weitem sieht man, wie sich die prächtige Festung, einer Fata Morgana gleich, aus der Wüste Thar erhebt. Früher legten hier Karawanen einen Zwischenstopp ein, um anschließend in Richtung Orient weiterzuziehen. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h, 330 km).

6. Tag: Besichtigung der Oasenstadt und Wüsten-Erlebnis 1×(F/A)

Am kühlen Morgen geht es hinauf zur Festungsanlage. Über schmale Wege, an denen sich unzählige Wohn- und Geschäftshäuser eng aneinanderreihen, gelangen Sie zum Palast. Jaisalmer ist ebenso bekannt für seine reich geschmückten Havelis. Hier haben die Steinmetze wahre Kunstwerke geschaffen. Von einem Rajasthani erfahren Sie, wie lang der Stoff eines Turbans ist, die Bedeutung der Farben und wieviel verschiedene Wickelarten es gibt. Im Anschluss fahren Sie in die Wüste Thar. Den Sonnenuntergang können Sie von einer Sanddüne aus erleben oder Sie entscheiden sich für den Kamelausritt (1-2h). Die Nacht verbringen Sie romantisch im Wüstencamp in einem komfortablen Hauszelt.

7. Tag: Weiterreise zur blauen Stadt Jodhpur 1×F

Fahrt zur blauen Stadt Jodhpur, bekannt für ihre markante Festung, stattlichen Paläste und anmutigen Gebäude. Während der Besichtigungstour sehen Sie die imposante Festungsanlage Mehrangarh, das Museum und besuchen das Maharadscha-Grabmal Jaswant Thada. Abschließend schlendern Sie über den bunten Basar. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h, 300 km).

8. Tag: Besuch der Jain-Religionsgruppe – Ankunft in Udaipur 1×F

Unterwegs nach Udaipur besuchen Sie den wunderschönen Tempelkomplex von Ranakpur, erbaut im 15. Jh. durch die Jain-Gemeinde. Ein Priester führt Sie durch den Haupttempel Chaumuk, welcher durch seine unzähligen Säulen und detailreichen Skulpturen beeindruckt. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6,5h, 280 km).

9. Tag: Besichtigung in Udaipur 1×F

Am frühen Morgen besuchen Sie den Gemüse- und Blumenmarkt. Während der Stadtbesichtigung sehen Sie den Palast, das ethnologische Museum Bharatiya-Lok-Kala-Mandal, das Saheliyon-Ki-Bari (Haus der Freundinnen) – ein schön angelegter Park mit Wasserspielen – sowie das goldene Reiterstandbild Pratap. Danach geht es mit dem Boot auf dem Pichola-See zum Jang Mandir-Inselpalast. Genießen Sie die abendliche Stimmung bei einer Tasse Tee oder Kaffee, wenn die Sonne über dem See untergeht. Übernachtung wie am Vortag.

10. Tag: Weiterfahrt zum Pilgerort Pushkar 1×F

Pushkar ist eine Oase inmitten der Wüste. Die ruhige kleine Altstadt liegt an einem heiligen See und ist ein uralter hinduistischer Wallfahrtsort. Auf einem Rundgang erleben Sie das spirituelle Indien noch ganz nah. Die Stadt rühmt sich mit ihrem Brahma-Tempel, geweiht dem höchsten Gott der Hindus. Während einer Puja am heiligen See erklärt Ihnen ein Priester den Ablauf des täglich praktizierten Rituals der Gläubigen. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 6h, 300 km).

11. Tag: Märchenhafte Pink City Jaipur (UNESCO) 1×F

Heute fahren Sie zur rosaroten Stadt Jaipur und unternehmen eine Walking & Food-Tour. Mit einer Fahrrad-Rikscha werden Sie zum quirligen Basar geradelt. Sie schlendern über den Markt und erfahren über die Nutzung verschiedener Gewürze in der indischen Küche. Interessant sind auch die vielen Imbissstände, an denen kulinarische Köstlichkeiten feilgeboten werden. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 3h, 150 km).

12. Tag: Besichtigung in Jaipur und Ausflug zum Amber Fort 1×F

Am Morgen fahren Sie zur mächtigsten Festungsanlage von Rajasthan, zum Fort Amber. Hinter den hohen Mauern erwartet Sie ein prachtvoll ausgestalteter Palastbereich. Besonders beeindruckend ist der Spiegelsaal mit seinen vielen kleinen Spiegelmosaiksteinen. Rückfahrt nach Jaipur und Stadtbesichtigung. Der Rundgang in der beeindruckenden Palastanlage vermittelt Ihnen einen lebhaften Eindruck vom Reichtum der einstigen Herrscherfamilie. Bestaunen Sie die Fassade des Palastes der Winde (Hawa Mahal) und besuchen Sie die historische Sternenwarte Jantar Mantar. Zum Sonnenuntergang sind Sie am Tiger Fort (Nahargarh Fort) und sehen, wie die Millionenstadt sich in ein Lichtermeer verwandelt. Übernachtung wie am Vortag.

13. Tag: Zu Gast bei einer königlichen Familie im ländlichen Karauli 1×(F/A)

Fahrt zur Hauptstadt des ehemaligen Fürstenstaates der Rajputen, nach Karauli. Hier sind Sie zu Gast bei einer einstigen Maharadscha-Familie. In Karauli erwartet Sie ein beeindruckender Palast und königliche Gastlichkeit in einer ruhigen, ländlichen Umgebung. Mit einem Tuk-Tuk geht es zum Palast und Sie nehmen im Anschluss an die Besichtigung an einer Aarti-Zeremonie im Tempel teil. Am Abend demonstriert Ihnen der Koch der Familie die Herstellung einiger indischer Gerichte mit anschließendem Abendessen. Später können Sie auf der Terrasse interessante Gespräche mit der Maharadscha-Familie führen. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 4h, 180 km).

14. Tag: Unterwegs in der Geisterstadt und Ankunft in Agra 1×F

Fahrt zur alten Mogul-Stadt Fatehpur Sikri (UNESCO). Die Stadt war nur 15 Jahre die Hauptstadt des Mogulreiches und wurde wegen der problematischen Wasserversorgung verlassen – zurück blieb eine Geisterstadt. Wenn Sie heute durch Fatehpur Sikri wandeln, fühlen Sie sich wie in eine andere Zeit versetzt. Am Nachmittag erreichen Sie Agra. Übernachtung im Hotel. (Fahrzeit ca. 4h, 182 km).

15. Tag: Ein indischer Traum aus Marmor – Rückfahrt nach Delhi 1×(F/A)

Bereits zum Sonnenaufgang sind Sie vor Ort am Taj Mahal und erleben, wie das aus weißem Marmor erbaute Mausoleum in ein atemberaubendes Licht getaucht wird. Das Grabmal wurde vom Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine verstorbene Hauptfrau Mumtaz Mahal errichtet – was für ein schöner Liebesbeweis! Ebenso sehenswert ist das Rote Fort. Rückfahrt nach Delhi und gemeinsames Abschiedsessen. Vor dem Flughafentransfer haben Sie die Möglichkeit, in einem für die Gruppe bereitgestellten Hotelzimmer, sich für die Rückreise vorzubereiten. Anschließend Transfer zum Flughafen. (Fahrzeit ca. 5h, 204 km).

16. Tag: Abreise

Rückflug und Heimreise.

(F) = Frühstück, (M) = Mittagessen, (L) = Lunchpaket, (A) = Abendessen

Leistungen zu Ihrer Reise

Enthaltene Leistungen

  • Linienflug ab/an Frankfurt (weitere Abflughäfen auf Anfrage) nach Delhi und zurück mit Qatar Airways oder anderer Fluggesellschaft in Economy Class
  • Deutsch sprechende Reiseleitung
  • alle Fahrten in privaten klimatisierten Fahrzeugen
  • Bootsfahrt auf dem Pichola-See
  • Geländewagenfahrt zum Fort Amber
  • Rikscha-Fahrt in Delhi und Jaipur
  • Kochvorführung mit Abendessen in Kaurali
  • Kamelausritt in der Wüste Thar
  • Führung durch Priester in Ranakpur
  • Tee/Kaffee in Udaipur
  • 1Liter Trinkwasser pro Tag während der Fahrt
  • alle Eintritte laut Programm
  • 12 Ü: Hotel im DZ
  • 1 Ü: Tented Camp (geräumiges Hauszelt mit eigenem Bad)
  • Mahlzeiten: 14×F, 4×A

Nicht in den Leistungen enthalten

  • ggf. erforderliche PCR- oder Antigen-Schnelltests
  • nicht genannte Mahlzeiten und Getränke
  • Visum (ab 10 €)
  • evtl. Foto- und Videogenehmigungen in Museen und Monumenten
  • Trinkgelder
  • Persönliches

Hinweise & Zusatzinformationen zu Ihrer Reise

Hinweise

Mindestteilnehmerzahl: 6, bei Nichterreichen Absage durch den Veranstalter bis 28 Tage vor Abreise möglich

Unterkünfte
Die auf der Homepage benannten Hotels sind die auf dieser Reise vorrangig genutzten Unterkünfte. Wir haben mit viel Sorgfalt die Hotels ausgewählt und darauf geachtet, dass diese zentral liegen und damit lange Fahrzeiten zu den Besichtigungen entfallen. Besonders wichtig ist uns, dass wir neben modernen 3 bis 4-Sterne-Hotels auch Heritage-Hotels für Sie ausgewählt haben, welche eine typisch charakteristische Architektur und das Ambiente der Zeit der einstigen Maharadschas widerspiegeln.

Alle benannten Unterkünfte sind für Sie vorreserviert. Sollte in Ausnahmefällen dennoch eine Alternative in Frage kommen, weist diese Unterkunft einen ähnlichen Standard auf.

Die Übernachtung im komfortablen Wüstencamp bei Jaisalmer ist von Oktober bis März möglich. Während des Reisezeitraums von April bis September ist die Übernachtung anstatt im Wüstencamp im Hotel in Jaisalmer geplant.

Haben Sie sich für den Gruppentermin mit Pushkar-Mela entschieden, wohnen Sie in Pushkar in einem komfortablen Hauszelt.

Die Hauszeltcamps verfügen über einen privaten sanitären Bereich. Separat gibt es ein extra Speisezelt.

Anforderungen

Bitte stellen Sie sich auf lange Fahrstrecken ein. Es erwarten Sie starke Kontraste zwischen bezaubernden Landschaften, beeindruckenden Denkmälern und großer Armut. Bitte reisen Sie mit Interesse und Toleranz für diese fremde Kultur!

Zusatzinformationen

Programm mit Pushkar Mela
Einmal die berühmte Pushkar Mela miterleben… Bei unserer Rajasthan-Kulturreise im November haben Sie die Möglichkeit! Zu diesem faszinierenden Jahrmarkt strömen aus dem ganzen Land Viehhändler mit Kamelen und Pferden, Kaufleute, die ihre Waren anpreisen, Musikanten, Pilger, geheimnisvolle Sadhus und in farbenprächtige Gewänder gehüllte Frauen. Es wird gefeilscht, gehandelt, gesungen und getanzt – ein einmaliges Erlebnis!

Anstatt im Hotel werden Sie in einem komfortablen Hauszelt mit Vollverpflegung im Zeltcamp übernachten.

Karte Ihrer Reise

  • Jaisalmer Am Fort

Unterwegs in Rajasthan

Antje Sch. | 28.03.2023

Indien ist wirklich unglaublich und ich würde jederzeit wieder dorthin reisen. Ich hatte 1/2 Doppelzimmer weiblich gebucht, um den Einzelzimmerzuschlag zu sparen. Am Flughafen lernte ich meine Zimmerpartnerin kennen und wir waren uns direkt symphatisch. Die Reisegruppe mit insgesamt 11 freundlichen und hilfsbereiten Teilnehmern war nicht zu groß und fast immer gut drauf. Der Reiseleiter Neeraj war einfach nur super. Er hat uns sehr gut informiert, hatte immer ein offenes Ohr für Sonderwünsche und hat uns bei der Speisenauswahl im Restaurant sehr gut beraten. Die mythologischen Erzählungen zu den indischen Göttern haben mich fasziniert und ich habe sehr viel über Indien und deren Geschichte gelernt. Die einzelnen Reisestationen waren sehr gut ausgewählt. Am besten hat mir der Jaintempel in Ranakpur und der Aufenthalt in Karauli gefallen. Die Hotelqualität war meist in Ordnung bis sehr gut. Vielen Dank an alle Beteiligten für diese tolle Reise.

Zauberhaftes Rajasthan

Marcus Goetz | 22.03.2023

Da zwei Reisenden kurzfristig das Visum verweigert wurde, waren wir nur drei Teilnehmer. Auch die ursprüngliche Gruppengröße lag mit fünf Teilnehmern eigentlich unter der Mindestteilnehmerzahl. Ganz toll, dass die Reise dennoch durchgeführt wurde. Es waren zwei unvergessliche Wochen in eine ganz andere Welt. Die vielen Eindrücke habe ich noch immer nicht ganz verarbeitet. Wunderbare Menschen, atemberaubende Sehenswürdigkeiten und tolle Landschaften. Die indische Küche ist mir während der Reise ganz besonders ans Herz gewachsen. Dennoch ist es einen Balanceakt, da die herrlichen Eindrücke immer wieder von Bildern überlagert werden, denen man sich stellen muss: Armut, Umweltverschmutzung, chaotischer Verkehr. Solche Reisen erden mich auch immer wieder; zeigt sich doch, auf was es wirklich ankommt und wie klein doch manche Dinge sind, über die wir uns hier im Luxus und Wohlstand täglich aufregen. Neeraj hat uns ganz wunderbar durch Rajasthan geführt und uns Land und Leute nähergebracht. Die Unterkünfte waren prima; besser, als ich es erwartet habe. Dass wir aufgrund der kleinen Gruppe mit einer Großraumlimousine reisen konnten, war natürlich perfekt. Dennoch waren die täglichen Strecken manchmal zu lange. Klar, dies war mir im Vorfeld bekannt, es ist dann aber doch anstrengend. Und manchmal hätten wir uns vor Ort einen halben Tag mehr gewünscht. Die Reise hätte daher auch gerne zwei/drei Tage länger sein können, auch wenn dann die 14-Tage-Dauer überschritten wäre. Auf keines der angesteuerten Ziele hätte ich verzichten wollen.

  • Stadt-Palast in Udaipur bei Tag
  • Maharadscha-Grabmal Jaswant Thada
  • Blick zur Festung Amber
  • Die blaue Stadt Jodhpur
  • Adinath-Tempel in Ranakpur
  • Schlangenbeschwörer bei Amber Fort
  • Jang Mandir-Inselpalast in Udaipur
  • Stadt-Palast in Udaipur
  • Haveli Nawalgarh
  • Kamel in der Wüste Thar

Indien – Wahrlich zauberhaft unterwegs im Land der Maharadschas

Christian Edelmann | 06.12.2022

Nach einem angenehmen Flug wurden wir herzlich von unserem Guide und Fahrer am Flughafen empfangen und in unser Hotel gefahren. Am nächsten Morgen ging es zu einer Besichtigungstour von Delhi. Hier besichtigten wir u.a. die Moschee Jama Masjid, die Gedenkstätte von Mahatma Gandhi und das India Gate. Wir fuhren mit der Rikscha, besuchten die Altstadt und spazierten durch die Straßen mit ihren vielen Ständen.

Das Begrüßungsessen war in einem netten Restaurant und das Essen war lecker. Am nächsten Morgen begann unsere Rundreise mit der Fahrt nach Nawalgarh. Nach einer längeren Fahrt besuchten wir am Nachmittag die Altstadt mit ihren vielen schönen Havelis und konnten sogar in einem Haveli (Hotel) übernachten. Dies war ein sehr schönes Ambiente. Nun stand Bikaner als Ziel auf dem Programm. Auf dem Weg besuchten wir den imposanten „Rattentempel“ (ein einmaliges Erlebnis!) und eine interessante Kamelfarm. In Bikaner besuchten wir die dortige Festung.

Heute ging es weiter nach Jaisalmer und am Folgetag haben wir die faszinierende Festungsanlage besichtigt. Tolle Havelis schmücken die Altstadt und man kommt aus dem Staunen nicht heraus! Am späten Nachmittag ging die Fahrt in die Wüste Thar. Hier haben wir uns für einen Kamelausritt in die Wüste entschieden und hatten ein spannendes und zugleich tolles Erlebnis. Das Wetter war perfekt und somit konnten wir hier einen schönen Sonnenuntergang erleben.

Weiter ging es am nächsten Morgen in die blaue Stadt Jodhpur. Hier konnten wir die einzigartige Festung und ein Maharadscha-Grabmal sehen. Von der Festung spazierten wir durch die „blaue Stadt“ mit den bunten Häusern zum quirligen Basar. Ein weiterer Höhepunkt unserer Rundreise. Wir erlebten das bunte Treiben und konnten somit ein Stück Alltag miterleben.

Am nächsten Tag stand ein wirklich wunderschöner Tempel der Jain-Religionsgruppe auf dem Programm. Der Priester führte uns mit einem guten Deutsch durch den Haupttempel und wir erfuhren viele interessante Dinge. Anschließend kamen wir gut in dem herrlich gelegenen Udaipur an. Am nächsten Morgen besuchten wir einen Gemüsemarkt in Udaipur. Da dieser Tag auf einen Sonntag fiel, fand der Blumenmarkt leider nicht statt. Aber mit dem ausgelagerten Gemüsemarkt hatten wir dennoch viel zu sehen. Anschließend sahen wir den Palast, ein Museum und eine sehr schöne Parkanlage. Gegen Abend fuhren wir mit dem Boot auf dem Pichola-See – verbunden mit einer kleinen Rundfahrt – zum Jang Mandir-Inselpalast. Wiederum ein sehr tolles Erlebnis! Da auch hier das Wetter mitspielte, konnten wir den spektakulären Sonnenuntergang genießen.

Als nächstes stand Pushkar als Ziel auf dem Programm. Eine kleine Stadt, aber ein sehr religiöser Ort mit einem schönen Tempel. Bei einer Tasse Tee konnten wir auch hier den Sonnenuntergang und das Treiben am See genießen. Die Puja war einmalig und sehr beeindruckend! Nun ging es in die rosarote Stadt Jaipur. Unsere Walking-Tour fanden wir wieder sehr toll und an den Ständen konnten wir, nach Empfehlung unseres Guides, leckere Sachen, wie Kachori oder Samosa, probieren. Auch hier erhielten wir wieder tolle Eindrücke vom täglichen Leben der Menschen und wurden ein Teil des Trubels.

Am nächsten Tag besichtigten wir die Festung Amber. Die Stadtbesichtigung von Jaipur war wieder sehr interessant. Der Palast der Winde und die historische Sternenwarte – hier hatten wir auch eine deutschsprachige Führung – waren beeindruckend und interessant. Das nächste Ziel Karauli war eine sehr ursprüngliche und „normale“ indische Kleinstadt auf dem Lande. Hier erwartete uns ein beeindruckender Stadtpalast (einen solchen schönen und großen Palast haben wir hier nicht erwartet!) und eine ebenso beeindruckende Aarti-Zeremonie. Mit den Gläubigen eine solche Zeremonie zu erleben ist schon etwas sehr Besonderes! Die abendliche Kochvorführung war perfekt und das Abendessen ebenso. Nach dem Essen hatten wir ein interessantes Gespräch mit dem Maharadscha. Dies war ein einmaliges Erlebnis!

Der Höhepunkt der Reise näherte sich. Agra war unser nächstes Ziel. Auf dem Wege besichtigten wir die imposante Geisterstadt Fatehpur Sikri. Auch hier – wie bei allen anderen Sehenswürdigkeiten – erklärte uns unser Guide sehr ausführlich die Geschichte und den Hintergrund der Anlage. Gespickt mit kleinen Geschichten wurde für uns teilweise die Geschichte lebend. Ein großes Lob an unseren Guide!

Heute war es soweit – ein indischer Traum aus Marmor – das Taj Mahal – stand auf dem Programm. Unser Guide hatte auch hier, wie auf der gesamten Reise, wieder einmal alles perfekt organisiert! Wir erhielten auch hier von unserem Guide viel Hintergrundwissen und hatten noch Zeit, die Anlage auf eigene Faust zu erkunden. Leider vergingen die drei Stunden sehr schnell und wir mussten das Taj Mahal wieder verlassen.

Aber bei der Besichtigung des Roten Forts hatten wir nochmals einen spektakulären Blick auf das Taj Mahal. Das Abschiedsessen war auch sehr lecker und wir konnten gemeinsam mit unserem Guide die wundervolle Reise Revue passieren lassen.

Am nächsten Tag wurden wir sicher an den Flughafen gefahren und mussten uns von unserem Guide und unserem Fahrer verabschieden. Abschließend können wir sagen, dass wir mit beiden sehr zufrieden waren. Unserer Fahrer und unser Guide waren immer sehr pünktlich. Der Fahrer zeichnete sich durch einen angenehmen und sehr sicheren Fahrstil aus. Unser Guide beeindruckte uns mit seinem umfangreichen Wissen, seinen gut verständlichen Deutschkenntnissen und seinem hervorragenden Organisationstalent. Wir sagen vielen, vielen Dank und Namaste!

  • Rajasthan Reise – Taj Mahal Agra
  • Rajasthan Reise
  • Rajasthan Reise –  Wüste Thar
  • Rajasthan Reise
  • Rajasthan Reise

Indien – Eine traditionelle Hochzeit in Rajasthan war unvergesslich

Sabine Hesse | 04.03.2020

Ich möchte mich bei Ihnen und bei der Agentur vor Ort in Delhi rechtherzlich für die exzellente Betreuung bedanken. Es war für mich eine sehr schöne erlebnisreiche Reise.

Ganz besonderen Dank gilt unserem hervorragenden Reiseleiter Mahipal Singh Shaktawat, der mir persönlich und unbewusst einen Traum erfüllte.
Wir hatten die Möglichkeit an einer traditionellen Hochzeit teilzunehmen, da er mit der Braut verwandt ist. Es war und wird für mich ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Danke dafür!

Er hat uns mit seinem Wissen für sein Land begeistert und die zwei Wochen Rundreise sind wie im Flug vergangen. Auch die Entscheidung das Taj Mahal zum Sonnenuntergang zu besuchen, war eine sehr gute Idee. Da es morgens immer recht diesig ist, bestand die Gefahr, es vielleicht nicht in seiner ganzen Pracht zu bewundern und zu genießen.
Vielen herzlichen Dank!

Indien – Unvergessliche Eindrücke und viele Überraschungen in Rajasthan

Michael Gaertner | 17.02.2020

Privatreise mit zwei Profi-Reiseleitern

Eigentlich sollte es eine Gruppenreise werden, aber nachdem sich sonst niemand angemeldet hatte, kamen wir gegen einen kleinen Aufpreis in den Genuss einer Privatreise. Nur wir zwei mit Winnie, einem sehr umsichtigen Fahrer, der uns sehr professionell durch den indischen Verkehr chauffierte, der aus europäischer Sicht chaotisch wirkte, sowie mit Mahipal Singh, einem Glücksfall von Reiseleiter, der uns sogar unausgesprochene Wünsche von den Augen ablas. Wir hatten somit 2 Profis nur für uns, irgendwie dekadent, aber einfach nur wunderbar!

Es gab so viele Höhepunkte auf dieser Reise, dass es hier den Rahmen sprengen würde, auf alle einzugehen, drum hier nur ein paar der Highlights, die mich am meisten beeindruckt haben. Allein einige der Hotels waren Sehenswürdigkeiten.

Tiefe Eindrücke und überraschende Erkenntnisse über Rajasthan

Obwohl ich dachte, mich auf die Reise einigermaßen gut vorbereitet zu haben, gaben die gut strukturierten Erklärungen von Mahipal einen sehr viel tieferen und sehr gut strukturierten Einblick in die wechselvolle Geschichte Rajasthans: Moguln, Maharadschas und Maharanas waren bisher für mich einfach nur ‚indisch‘, aber die Unterschiede und auch die sehr verschiedenen Bauwerke, die diese hinterlassen haben, waren für mich sehr aufschlussreich.

Dass „tan“ Land bedeutet, wusste ich, aber dass „Raj“ König heißt, Rajasthan somit das Königsland ist, „pur“ eine Ortsbezeichnung (drum wimmelt es in Rajasthan von solchen Städtenamen) und „mer“ für einen Ort in der Wüste steht – fand ich spannend.

Ja, die Bauwerke: jede Menge trutzige Forts, die sich bei näherem Hinsehen nicht, wie aus europäischer Denke erwartet, als Burgen oder Festungen herausstellten, sondern als luxuriöse, mit unvorstellbarem Prunk ausgestattete Palastanlagen, die sehr gut gegen Feinde gesichert waren, war schon mal die erste Überraschung.

Bleiben wir bei Überraschungen: das Essen war hervorragend, aber auch auf Nachfrage, bekam ich kein richtig scharfes Essen. Man hatte wohl Angst, die Touristen könnten Probleme bekommen oder im Norden Indiens wird einfach milder gegessen. Apropos Probleme: mit Ausnahme von ‚würzigeren Winden‘ hatte das Essen keinerlei unschöne Auswirkungen auf die Verdauung – ok wir haben nicht an Garküchen gespeist, aber Erzählungen von früheren Indienreisenden berichten trotz vorsichtigem Umgang ganz Anderes.

Unser Reiseleiter hat uns immer gleich zu Beginn der Öffnungszeiten zu den Sehenswürdigkeiten gebracht und das war eine hervorragende Idee, denn als wir dann wieder raus waren, kamen Horden von Schulklassen und anderen indischen Touristen, die ebenso staunend die Relikte ihrer Vorfahren besuchten – und wir konnten diese ohne den Rummel genießen. Lustig fanden wir, dass wir als ‚Exoten‘ immer wieder für Selfies mit Einheimischen gefragt wurden (oder auch heimlich aufgenommen wurden).

Meine persönlichen Highlights auf dieser Reise

Meine persönlichen Highlights dieser Reise waren der Jain-Tempel in Ranakpur mit seinem Säulen-Labyrinth und die Havelis in Jaisalmer, vor deren Steinmetzarbeiten man sich verwundert die Augen reibt, kannte ich doch solch feine Arbeiten bisher nur in Holz. Und das Taj Mahal? Waren wir zunächst von dem dichten Nebel dieses Tages enttäuscht, mussten wir doch feststellen, dass dieser Nebel eine so mystische Stimmung mit sich brachte, dass die Besuchermassen irgendwie in den Hintergrund traten und wir fast in eine meditative Stimmung verfielen.

Wir hatten am Ende der Reise flugplantechnisch noch einen Zusatztag. Ausgestattet mit zahlreichen Tipps unserer beiden Begleiter, machten wir uns alleine auf den Weg, um Delhi zu erkunden. Wir genossen die blitzsaubere Metro (Überraschung!), die uns ohne Verkehrs-Chaos zügig und sehr preiswert überall hinbrachte und hatten zum Schluss noch einen sehr entspannten Tag am Lotus-Tempel und in diversen Parks.

Abschließend muss man sagen, dass wir viel unterwegs waren und durchaus damit rechneten, dass auch mal irgendetwas Unvorhergesehenes passierte. Umso erstaunter waren wir, dass in einem Land wie Indien alles, wirklich alles, wie am Schnürchen klappte. Das war dann doch die Größte der vielen angenehmen Überraschungen! Dank an alle, die dazu beigetragen haben.

Michael Gaertner

  • Jaisalmer Wüste Thar
  • Nawalgarh Haveli
  • Bikaner Junagarh Fort
  • Rajasthan Porträt Mann
  • Deshnok Karni Mata Tempel Rattentempel
  • Jaisalmer Festungsanlage
  • Jodhpur Meherangarh Fort
  • Jodhpur
  • Ranakpur Feldbewässerungsanlage
  • Ranakpur Feldbewässerungsanlage
  • Motorrad Tempel – Schrein Om Banna
  • Naki-See in Mount Abu
  • Ranakpur Jain-Tempel Chaumukh-Tempel mit Priester
  • Kumbhalgarh Fort
  • Udaipur
  • Udaipur Saheliyong-ki-Bari Haus der Freundinnen
  • Udaipur Markt
  • Pushkar
  • Bharatpur Keoladeo Ghana Nationalpark Vogelschutzgebiet

Indien – Meine Reise im zauberhaften Rajasthan

Konstanze Sturm | 18.05.2018

11 Tage Kulturrundreise durch Rajasthan vom 11. – 21.04.18

Wie stellen Sie sich den Bundesstaat Rajasthan vor? Meine Vorstellungen waren: Wüste, Kamele, wunderschöne Paläste und feuerrote Turbane. Das konnte ich auf meiner Reise im April dann auch wirklich erleben. Aber ich bekam noch viel mehr Eindrücke von Rajasthan. Beeindruckt hat mich gleich am Anfang die Shekhawati-Region mit ihren wunderschönen Havelis. Was für mich zu einer Rajasthanreise ebenso gehört, sind definitiv ein Besuch der Wüstenstadt Jaisalmer und ein Kamelritt in der Wüste Thar.

Haben Sie gewusst, dass Rajasthan auch eine Bergstation hat? Der Ort Mount Abu mit britischem Flair liegt im Aravalligebirge auf einer Höhe von 1.153 m. Am Ortsrand befindet sich der Nakki-See umgeben von den Erhebungen der grünen Bergregion. Ebenfalls hier zu entdecken ist die aus meiner Sicht romantischste Stadt Indiens – Udaipur. Grandios sind die Palastanlage, der schöne Park „Haus der Freundinnen“ und die Seelandschaft. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Aufenthalt in Karauli. Hier war ich Gast bei der einstigen Maharadscha-Familie. Das Ambiente war königlich und das Gespräch mit der Familie außerordentlich interessant.

Erläuterungen zu den Bildern:

  • Kamelausritt in den Sonnenuntergang in der Wüste Thar bei Jaisalmer
  • Havelis sind ehemalige Wohn- und Geschäftshäuser in der Shekhawati-Region. Die Havelis haben je nach Größe einen oder auch mehrere Innenhöfe. In den bis zu drei Stockwerken hohen Gebäuden wohnten die Familienangehörigen und der untere Teil diente als Warenlager. Die kleinen Fenster zur Straße sind mit Holzläden versehen und die Außen- und Innenfassade waren meisterhaft dekoriert und bemalt.
  • Das Junagarh-Fort befindet sich im Zentrum der Stadt Bikaner. Eines der Glanzstücke ist der Audienzsaal, welcher mit Spiegeln, Einlegarbeiten und Goldmalereien verziert ist. Bikaner selbst wird aufgrund der rosa Sandsteinfassaden in der Altstadt auch als Rosarote Stadt bezeichnet.
  • Turban – Sinnbild Rajasthans und ein Ausdruck des Trägers von Respekt und Ehre. Muster und Farben sind abhängig von der Jahreszeit, aber auch vom Anlass. Der Turban kann auf verschiedenste Arten gewickelt werden.
  • In Deshnoke befindet sich der Karni-Mata-Tempel. Diesen Tempel habe ich mit etwas Bedacht betreten, denn hier wird die Ratte verehrt. Betritt man diesen Tempel, ist die Verehrung der Ratte definitiv erkennbar. Mit Überziehern an den Füßen war ich bemüht auf keinen der Nager zu treten. Was dann passierte, soll mir Glück bringen, denn ich habe die dort einzige weiße Ratte entdecken können. Gut für das Karma!
  • Das Fort Meherangarh thront auf einem Felsgrat hoch oben über Jodhpur. Von hier habt ihr einen grandiosen Blick auf das Häusermeer der Stadt und die Umgebung.
  • Blick auf die Stadt Jodhpur mit den blau getünchten Häusern. Jodhpur lag an der einstigen Karawanenroute zwischen Delhi und den Hafenstädten von Gujarat. Dadurch erblühten die Stadt und die Macht der Rajputenfürsten.
  • Auf traditionelle Art bewässert dieser Bauer seine Felder.
  • In Indien gibt es nicht nur himmlische Götter, sondern es werden auch Menschen oder wie in diesem Fall ein Motorrad – eine Bullet – verehrt. Im Schrein Om Banna können Sie die heilige Royal Enfield Bullet sehen. Täglich halten hier viele Reisende, um für eine sichere Weiterreise zu beten.
  • So eine grüne schöne Stadt habe ich in Rajasthan wirklich nicht erwartet. Der Bergort Mount Abu mit seinem Naki-See liegt sehr idyllisch in der Bergregion. Dass hier die Engländer in den Sommermonaten Abkühlung und Entspannung suchten, ist im Stadtkern immer noch erkennbar. Im Zentrum befinden sich der Poloplatz sowie eine christliche Kirche und es sind noch viele Villen im Kolonialstil zu sehen.
  • Fasziniert und oft auch mit staunend offenem Mund stand ich im Jain-Tempel in Ranakpur. Die vielfältige Marmor- und Skulpturenkunst ist überwältigend. Ein Priester zeigte mir einige der versteckten Besonderheiten im Chaumukh-Tempel.
  • Ja, auch dieses Landschaftsbild gehört zum Bundesstaat Rajasthan. Die Kumbhalgarh Festung ist von einer 12 km langen Mauer umgeben. In der Festung selbst ist nicht viel von der einstigen Pracht erkennbar, aber dafür habt ihr einen grandiosen Blick auf die wild zerklüftete Landschaft. Außerdem war es für mich interessant, mehr über die damaligen Verteidigungsarten zu erfahren. Diese waren sehr raffiniert!
  • Im Auftrag der Majestät führte der Weg James Bond nach Udaipur und er verbrachte hier eine romantische Nacht mit dem Bondgirl. Udaipur wird aber nicht deshalb als die romantischste Stadt ganz Indiens bezeichnet, sondern sie erhält diesen Titel wegen ihrer sehenswerten Altstadt, dem faszinierenden Palast, dem Pichola-See mit der Jag Mandir-Insel und der schönen Bergkulisse.
  • Ein schöner ruhiger Kontrast in Udaipur ist der Besuch im Saheliyon-ki-Bari, auch bekannt unter dem Namen „Haus der Freundinnen“. Dieser kleine Park ist wunderschön mit Wasserspielen, Pavillons und einem Lotusteich angelegt. Es war ein Lustgarten der Maharadschas, welche sich hier mit ihren Konkubinen trafen.
  • Markttag in Udaipur. Am Morgen wird das Gemüse und Obst angeordnet und man hofft auf einen guten Verkauf.
  • Im hinduistischen Wallfahrtsort Pushkar nahm ich selbst an einer Puja-Zeremonie an den Ghats des heiligen Sees teil. Ein Brahmane (Priester) erklärte mir das Ritual mit seinen 14 unterschiedlichen Sequenzen, das von den Hindus täglich praktiziert wird.
  • Der Keoladeo-Ghana-Nationalpark bei Bharatpur zählt zu den bedeutendsten Vogelschutzgebieten überhaupt und gehört zum UNESCO-Welterbe. In der Monsunzeit tummeln sich an den Seen viele Wasservögel und in den Wintermonaten legen hier bis zu 100 Zugvogelarten aus nordasiatischen Gebieten wie Japan und Sibirien einen Stopp ein.

Eure Konstanze Sturm, Team Asien
k.sturm@diamir.de

Indien – Das Erlebte und Gesehene wird noch lange wirken

Manfred Jurisch | 15.03.2017

16 Tage Kulturrundreise vom 04.11. bis 29.11. 2016

Unser Reiseleiter, Herr Mahipal Singh Shaktawat, Mahi genannt, empfing uns auf dem Flughafen in Delhi und begleitete uns bis zum Vorabend der Abreise. Von Beginn an entwickelte sich ein sehr gutes Verhältnis zwischen ihm und der Gruppe. Er verstand uns gut und sprach gut und verständlich Deutsch, Verbesserungen nicht ausgeschlossen. Er hatte eine spezielle Ausbildung als Fremdenführer durch Rajasthan absolviert und offenbarte bei den Führungen durch die einzelnen Objekte ein umfangreiches Fachwissen zur Geschichte/Architektur/Natur etc.

Schwerpunkt der Besichtigungen war der Zeitraum vom Anfang des 11. Jahrhunderts bis zur Machtübernahme durch die Engländer. Es ging um hinduistische Tempel und profane Bauten wie die großen Festungsanlagen in den einzelnen von uns besuchten Städten. Mahi bewies großes Organisationstalent. Das wurde besonders manifest, als sich die Nachricht herumsprach, dass ab dem heutigen Tag die 500- und 1000-INR Banknoten nicht mehr gültig wären, eine Nacht-und Nebel-Aktion der Regierung Modi. So suchten wir fortan z. B. Restaurants oder Souvenirläden auf, die nach Klärung durch Mahi diese Banknoten akzeptierten. Komplizierter war es für Mahi selbst, der von seinem Reisebüro mit den Zahlungsmitteln für die gesamte Reise ausgestattet war und nun zusehen musste, wie er die diesbezüglichen Probleme löste. Und er löste sie, ohne dass wir viel davon bemerkten. Die gesamte Reise, die Führungen, aber auch die Fahrten dazwischen, waren durch ein umfangreiches, kaum einmal abreißendes Frage- und Antwortspiel gekennzeichnet, das nicht auf die Region und deren Kulturdenkmäler beschränkt blieb, sondern naheliegenderweise alle Bereiche des Lebens in Indien betraf. Wir haben viel gelernt, manches verstanden, viel verglichen, waren begeistert, beeindruckt, nachdenklich und am Ende auch etwas müde – Mahi sei Dank!

Die Gruppe: Eigentlich genügt es zu sagen: Wir verstanden uns von Anbeginn, obwohl wir uns vorher nie begegnet waren. Alle waren erfahrene Touristen, hatten bereits viele Länder bereist, waren offen für Neues, waren interessiert, gebildet, gespannt, nun endlich auch ein Stück Indien kennenzulernen. Wir akzeptierten uns, hatten Freude am Gespräch, ja, es wurde viel gesprochen während der langen Wegstrecken zwischen den Besichtigungen (manchmal aber auch ein bisschen geschlafen!), an den Abenden. Obwohl ich der Älteste war, konnte ich auch körperlich voll mithalten. Ein kleines Erlebnis, das uns alle gleichermaßen beeindruckte, kann das gute Verhältnis in Gruppe vielleicht etwas illustrieren: Der Besuch einer kommunalen Schule! Nicht im Reiseprogramm enthalten, war die Frage plötzlich da: könnten wir nicht einmal eine Schule in einem beliebigen Ort unterwegs besuchen? Mahi begann zu telefonieren und schon kurze Zeit später hielten wir an einer Schule, wir konnten! Zu dieser Zeit hatte sich auch ein Reporter einer Lokalzeitung eingefunden und wir versammelten uns noch zu einem Abschiedsbild und verließen unter großem Jubel und „sehr aufgekratzt“ die Schule.

Am Ende unserer Rajasthan-Reise verbrachten wir noch in Benaulim/Goa in einem schönen Appartement. Hier versuchten wir, uns von der Reise bei tropischen Temperaturen, warmen Meer und tropischen Landschaft zu erholen und das Erlebte und Gesehene auf uns wirken zu lassen.

Unser Fazit: Die Reise verlief problemlos, hielt, was sie versprach, war vielleicht etwas zu dicht gepackt, doch sie wird uns unvergessen bleiben. Von unseren ersten Vorstellungen an, wurden wir von Frau Sturm hervorragend und präzise betreut, jede Frage wurde prompt und korrekt beantwortet. Auf unserer Sonderwünsche wurde entgegenkommend reagiert. Das Informationsmaterial, das uns vor der Reise zugeschickt wurde, war sehr hilfreich und für eine erste Annäherung an das Reiseziel ausreichend Die Kleingruppe mit nach oben begrenzter Teilnehmerzahl kam uns sehr entgegen. Wir sind uns sicher, dass die übrigen Teilnehmer der Reise das ähnlich sehen. DIAMIR erwies sich wieder einmal als hervorragender und zuverlässiger Reiseveranstalter. Das von DIAMIR beauftragte Reisebüro in Delhi leistete aus unserer Sicht eine hervorragende Arbeit und erwies sich damit als adäquater Partner. Alles verlief höflich und korrekt.

Dafür möchten wir uns herzlich bedanken.

Indien – Dieses Land muss man mit dem Herzen verstehen

Barbara Findeiss | 06.01.2017

16 Tage Kulturrundreise vom 04. – 19.11.16

Indien kann man nur lieben oder verabscheuen – sagt die einschlägige Reiseliteratur.

Ganz so schwarz-weiß würde ich nicht malen, aber irgendwie stimmt es schon. Zumindest ist es ein Land, das sich nicht einfach so bereisen, historisch einordnen, Sehenswürdigkeiten abhaken, hinsichtlich Religion und Gesellschaftsordnung katalogisieren lässt.

D.h. Indien und seine Bewohner kann man nicht mit dem Verstand erfassen, sondern muss es erfühlen und erleben – also mit dem Herzen verstehen. Dann wird man es sicher lieben, zumindest mir ist das so passiert. Allemal ist es ein Fest für die Sinne!

Die Pushkar Mela

Sa, 12.11. Früh raus, um 7 Uhr schon Abfahrt nach Pushkar. Dies ist ein uralter Wallfahrtsort mit heiligem See und dem einzigen Brahma-Tempel Nordindiens. Die Tempel, Ghatts (Badetreppen) und Häuser sind weiß gekalkt. Da gerade die jährliche Pushkar Mela (Wallfahrt mit Viehmarkt, jährlich ab 12 Tage vor bis zum Vollmond im November) stattfindet, wollen wir möglichst früh dort sein, da wir nur 1 Nacht im Zeltcamp sind.

Ca. 12:45 Uhr erreichen wir Pushkar (Pushkar = Lotosblüte, weil hier laut Legende der Gott Brahma einen Dämon mit einer Lotosblüte besiegte). Eigentlich nur eine Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern, aber während des Festes tummelt sich ein Vielfaches an Menschen.

Nach Einchecken im Camp (tolle 2-Personen-Zelte mit Bad!) und Mittagessen im Hauptzelt fahren wir ein Stück mit dem Bus und laufen dann über den Viehmarkt, wo schön geschmückte Kamele, Rinder und Pferde zum Verkauf stehen, über die Verkaufsstraßen mit den Ständen und mobilen Händlern, durch die Arena, wo Kamel- und Pferderitte angeboten werden, Gaukler, Verkäufer, Schlangenbeschwörer, Kinder, heilige Männer (Sadhus) u.a. bunt durcheinander wuseln. Dann gibt es noch 5 (!) Riesenräder und andere Fahrgeschäfte.

Schließlich gehen wir in der Dämmerung durch die Bazargassen der Stadt zum Brahma-Tempel, den wir barfuss und ohne Kamera betreten und von einem „Klosterschüler“ auf englisch durchgeführt werden, während Amit (unser Reiseleiter) draußen auf unsere Schuhe und Taschen aufpasst.

Anschließend gehen wir weiter, zu einer Roof Bar im 4. Stock (von der Straße aus nicht ersichtlich) mit toller Aussicht auf den nächtlichen heiligen See und Bier in großen ½ l Kaffeetassen mit Comicmotiven und Gummideckelchen „getarnt“. In der heiligen Stadt Pushkar gibt es offiziell nämlich weder Fleisch noch Alkohol.

So gestärkt laufen wir wieder durch Bazar und Markttreiben zurück – im Dunkeln ist es noch eindrucksvoller. Ein Fest für Augen und Ohren (und Nase), aber für Westler schon anstrengend wegen der Reizüberflutung – abgesehen vom allgegenwärtigen Staub und Sand.

So. 13.11. Nachts wird es im Zelt ganz schön kalt – aber frische Luft ist gut fürs Schlafen.

Abfahrt um 8 Uhr zu den Ghatts (Badetreppen). Wir nehmen wieder den gestrigen Weg bis zum Brahmatempel – alles sieht im Morgenlicht völlig anders aus. Beim Heiligen See darf man nicht fotografieren, aber ein Brahma-Priester macht für und mit uns die Pujas-Zeremonie. Wir streuen unsere Rosenblätter von gestern Abend mit Farbe und Reis in den See und erhalten ein Bindi und Armband aus Baumwollfäden.

Auf den Treppen rund um den See vollziehen Männer und Frauen ihre rituellen Waschungen incl. 3xigem Untertauchen. Es ist ein Gemenge und eine Freude, aber Aufpasser mit Trillerpfeifen gibt es auch, die auf die Einhaltung uns nicht erkennbarer Regeln achten. Wir werden von allen freundlich beäugt, gegrüßt, angelächelt und um Fotos gebeten, auch wenn wir ersichtlich nicht zu den Gläubigen gehören.

Es ist schwer, sich loszureißen, aber Jaipur wartet auf uns mit dem „Palast der Winde“ und Fort Amber.

  • Taj Mahal
  • Fort Amber
  • freundlicher Rajput
  • Blumenmarkt in Kalkutta

Indien – Einfach in eine völlig fremde Welt eintauchen

Birgit Vennemann | 28.07.2008

Indien?!

„Ich reise nach Indien“, nach diesem Satz habe ich viele neidvolle Blicke geerntet, aber auch Kritik, „nach Indien, den Anblick dieser Armut könnte ich nicht ertragen“ oder „Indien für nur zwei Wochen, das lohnt sich ja gar nicht“ und ähnliches. Und auch, „warum gerade Indien?“ Komisch, wenn jemand erzählt, er will nach Australien, fragt das niemand. Ja, warum will ich eigentlich nach Indien? Ich wollte einfach mal wieder richtig weit weg. Ich reise gerne auch in Deutschland und Europa, war in Kolumbien und Brasilien. Aber noch nie in einem Land, in dem es eine andere Religion gibt als in Deutschland. Ich hatte schon viele indische Romane bzw. Bücher über Indien gelesen. All diese Bücher haben gemeinsam, dass sie eine große verzweigte Geschichte ausbreiten, aber trotzdem gibt es immer einen roten Faden, der die Geschichte vorantreibt (siehe kurze Bücherliste am Ende des Textes). Dann Stichworte wie Yoga, Ayurveda. Ich bin als Naturwissenschaftlerin esoterischen Dingen gegenüber sehr kritisch eingestellt, aber auf meine verschiedenen Ayurveda-Tees, mit ihrer jeweiligen Wirkung, schwöre ich. Zudem zog mich die Mischung aus völlig Fremden, mit den Überbleibseln der vergangenen Kolonialzeiten an. Das köstliche indische Essen mit den unzähligen Gewürzen. Einfach in eine völlig fremde Welt eintauchen und trotzdem zu wissen, dass man sich mit englisch recht gut durchschlagen kann. In meinem Kopf gab es Bilder von dem Gandhi Film, den ich vor langer Zeit mal gesehen und der mich sehr berührt hatte.

Ankunft

Der Flug von Istanbul nach Delhi dauert 5 ½ Stunden. Wir fliegen über Nacht, wenn man aus den Fenstern schaut sieht man nichts, alles ist schwarz, nicht ein Licht. Sind wir gerade mitten über den Krisengebieten dieser Erde: Irak, Afghanistan oder Pakistan? Dann Ankunft in Delhi. Nach der Landung gelangen wir relativ schnell in die Ankunftshalle und wunderbar, dort steht auch schon ein junger Mann mit einem Schild, auf dem Helgas und mein Name zu lesen ist. Er begrüßt uns und führt uns mitten durch das ganze Gewühl ziemlich rasch heraus aus dem Gebäude, direkt zu einem wartenden Fahrzeug. Dort stellt er uns Ranjeet vor, er wird hier in Indien unser Fahrer sein. Rasch werden unsere Koffer eingepackt und schon stürzen wir uns mitten in das Straßengewirr Delhis. Es ist ungefähr sieben Uhr, draußen wird es hell. Die Stadt erwacht langsam. Noch sind nicht so viele Autos unterwegs. Wir sehen die ersten der dreirädrigen Taxis, an vielen Straßenecken schlafen Menschen. Einige sind schon wach und bereiten mit kleinen Gaskochern oder offenen Feuern ihr Frühstück. Auch Kinder sind dabei. Ganze Familien scheinen am Straßenrand zu leben. Es gibt viele kleine Stände, an denen etwas verkauft wird. Eine riesige, sicher zehn Meter hohe Statue. (Foto 1). Stände, Geschäfte und Autos – alles ist geschmückt mit Blumengirlanden aus orangefarbenen Blüten. Am Tag vorher fand das Lichterfest Diwali statt, ein wichtiges religiöses Fest der Hindus, zu dem sie alles mit Blüten schmücken, wie man uns erklärt. Helga und ich schauen staunend aus unserem Auto und vergessen fast, dass wir total übermüdet sind. Am Hotel angekommen, erklärt uns der junge Inder, dass unser Reiseleiter uns in zwei Stunden um zehn abholen wird zur Besichtigungstour durch Delhi. Zwei Stunden für Zimmer beziehen, Duschen, ausruhen, Frühstücken – o je. Aber egal, ich bin total aufgeregt und neugierig. Schlafe sogar tatsächlich ein Stündchen und treffe mich dann mit Helga auf der Dachterrasse.

Delhi

Es ist warm, aber nicht zu heiß, eine große Markise sorgt für Schatten. Einige junge Leute essen Bananen zum Frühstück, es ist ein bisschen Backpacker-Atmosphäre. Keine der jungen Frauen trägt ein Top mit Spagetti-Trägern oder anderes Schulterfreies, alle haben, wie in sämtlichen Reiseführern empfohlen, T-Shirts oder Blusen an, die die Schultern bedecken. Denn obwohl die indischen Frauen in den landestypischen Saris durchaus Haut zeigen, mit bloßen Schultern gilt man in Indien auf jeden Fall als zu nackt. Um 10 Uhr steht unser Reiseführer pünktlich in der Hotellobby. Er spricht deutsch, zwar nicht gerade fließend. Englisch kann er auch, genauso wie übrigens unser Fahrer, der schon draußen vor dem Wagen auf uns wartet. Und los geht’s. Im Vergleich zum eher ruhigen Morgenverkehr ist jetzt das Chaos ausgebrochen. Auf den mehrspurigen Straßen ohne jede Markierung überholen wir die anderen Fahrzeuge mal links, mal rechts, es gibt alte klapprige Autos, jede Menge Lkw, Taxis, Rikshas, Motorräder, Fahrräder, Fußgänger und erstaunlich viele ziemlich neu aussehende Fahrzeuge, die meisten sind japanische Fabrikate und natürlich die indischen Tatas. Helga und ich wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen. Die rasante Fahrt durch die Stadt lässt uns immer wieder vor Schreck die Luft anhalten, ständig denken wir, diesmal werden wir unseren Vordermann rammen. Dann die Leute auf den Straßen mit ihren bunten Kleidern, die ganze unglaubliche Geschäftigkeit, die um uns herum stattfindet, jeder hier scheint irgendetwas zu tun zu haben, verkaufen, reparieren, vorführen…und überhaupt die unglaubliche Menge von Menschen die hier herumwuselt. Plötzlich halten wir an und sollen schnell aussteigen, kaum haben wir unsere Fotoapparate, Kameras und Tuch um die Schulter gelegt, stehen wir schon auf der Straße. Unsere erste Besichtigung: die große Freitagsmoschee Jama Masjid, die Shah Jahan in den Jahren von 1644 bis 1658 aus rotem Sandstein erbauen ließ. Vor der Moschee müssen die Schuhe ausgezogen werden, viele liegen schon mehr oder weniger kreuz und quer vor dem Eingang, sie werden aber „bewacht“. Nachdem wir die Moschee durch ein Tor betreten haben, sehen wir, dass sie hauptsächlich aus einem großen Platz besteht, der von Mauern und Toren umgeben ist. Nur an einer Seite gibt es zum Platz hin geöffnete Räume die von hohen Kuppeln überdacht sind. Hier befindet sich auch eine langer Gebetsteppich. Fast mehr als das Gebäude und die Geschichte dazu, die unser Reiseleiter erzählt, bin ich von den ganzen Menschen hier beeindruckt. Ein paar Europäer, Amerikaner, Japaner und – viele Inder. Vor allem die Frauen mit ihren schönen, farbigen Saris oder die bunten Salwar Kameez (Hosenanzüge) beeindrucken mich sehr. Alle haben weit wehende Tücher auf elegante Weise über die Schulter, um den Kopf oder wie eine Schärpe um sich drapiert (Foto 2). Alle gehen so gerade und wirken dadurch sehr selbstbewusst und im guten Sinne stolz. Über dem offenen Platz kreisen zahlreiche Vögel, die wie unsere Milane aussehen, von weitem sieht man kleine viereckige Papierdrachen über den Dächern von Delhi und etwas abgedämpft durch die Mauern der Moschee dringt der Lärm von der Straße zu uns. In meinem übermüdeten Zustand kann ich immer noch nicht richtig glauben, dass ich in Indien bin. Ich fühle mich in eine ziemlich fremde Welt katapultiert. Unser Reiseleiter, er heißt Bhawani, bemüht sich, uns die indische Mogulzeit mit jeder Menge Zahlen und Namen, von denen ich vorher noch nie gehört habe, nahe zubringen (seit dem 12. bis ins 18. Jahrhundert hinein stand Nordindien hauptsächlich unter moslemischen Herrschern (Mogule)). Fast tut er mir ein bisschen Leid. Helga und ich sind heute nicht wirklich aufnahmefähig für so viel Neues und schon gar nicht für solche Details. Zudem sind wir ganz gefangen genommen von den indischen Alltagsszenen um uns herum. Als nächstes steht das Rote Fort auf dem Programm, es liegt praktisch gegenüber der Moschee.

Das rote Fort, ebenso wie die Moschee aus rotem Sandstein, war Sitz mehrerer Mogul-Herrscher und entstand auch unter der Ära von Shah Jahan. Nachdem wir durch eine Sicherheitskontrolle gegangen sind, betreten wir das Fort durch das Lahore-Tor (Foto 3) und gelangen in einen großen Park in dem sich die Audienzhalle, die Frauengemächer, das Herrschergebäude und verschiedene andere Gebäude, alle aus weißem Mamor, befinden. Die Gebäude haben sehr filigrane Verzierungen und Gitterfenster, schöne Einlegearbeiten mit bunten Halbedelsteinen, oft zu Blüten angeordnet. Auch einen „Spiegelsaal“ gibt es. Lauter kleine münzengroße Spiegel sind in Decke und Wänden eingearbeitet (Foto 4). Damals, als der Mogul hier mit seinem Hofstaat abends im Kerzen- oder Öllampenschein saß, ergab sich dadurch sicher ein wunderschöne Widerschein. Noch mehr beeindruckt hat mich aber die „Klimaanlage“. Zwischen den Mamorplatten des Bodens sind Rinnen gebaut, in denen damals Wasser floss, zum Teil auch unter den Platten, dies kühlte die Platten und die umgebende Luft und sorgte so für ein angenehmes Klima an heißen Tagen oder Nächten. Auch wir könnten nun eine derartige Erfrischung gebrauchen. Wir entschließen uns eine Mittagspause einzulegen. Nach einer kurzen Autofahrt stehen wir vor einem Restaurant. Innen sehen wir mehrheitlich Ausländer. Bhawani berät uns bei der Essensauswahl. Isst dann aber selbst nicht mit uns. Unser Essen schmeckt köstlich, nicht zu scharf aber sehr würzig. Nach einem Chai fühlen wir uns wieder halbwegs in der Lage zu neuen Taten aufzubrechen. Unser nächstes Ziel ist India Gate. Der riesige Triumphbogen soll an die indischen Soldaten erinnern, die im ersten Weltkrieg beim Einsatz für England gefallen sind. Links und rechts des India Gates erstreckt sich ein langer Park, der sich bis zu den Regierungsgebäuden hinzieht. Viele indische Familien nutzen den Park für einen Sonntagsspaziergang, zum Picknick, zum Spielen. Wir sind ganz beeindruckt von diesem Familiensinn, der sich überall zeigt. Inzwischen ist es halb vier und die für uns noch ungewohnte Hitze lässt langsam nach. Auch das Sonnenlicht ist nicht mehr so gleißend, sondern wird wie die Temperatur angenehm mild. Letzter Punkt unserer Delhi-Besichtigung ist ein Hindu-Tempel. Es ist kein historisches Gebäude, sondern noch ziemlich neu, wie unser Reiseleiter erklärt. Aus touristischer Sicht deshalb vielleicht nicht so interessant, aber für uns heute genau das richtige, wir wollen ja nicht nur etwas über vergangenen Zeiten erfahren, noch dazu ist es hier fast leer und das mitten in Delhi. Das tut uns Übernächtigten nach der heutigen Reizüberflutung gut. Wir genießen die Ruhe und das schöne Nachmittagslicht. Danach geht es zurück ins Hotel. Bhawani empfiehlt uns, im Hotel zu essen, außerdem sollen wir danach nicht alleine hinaus gehen. Falls wir das doch wollen, sollen wir uns bei ihm melden (per Handy). Hm, was soll das bedeuten? Aber heute sind wir zu müde, um das zu erforschen. Wir essen eine Kleinigkeit im Hotel, wagen uns kurz alleine auf die Straße und fallen dann ins Bett.

Agra

Die erste Nacht in Indien habe ich wunderbar geschlafen. Obwohl sich unser Hotel mitten in Delhi befindet, war es nachts nicht besonders laut. Nicht zum Beispiel so laut wie eine Nacht im Zentrum von Rom oder Neapel.

Nach dem Frühstück starten wir um 9.00 Uhr Richtung Agra, der Stadt des Taj Mahals. Zwischen Delhi und Agra gibt es eine gut ausgebaute autobahnähnliche Straße, wo der Verkehr in halbwegs geordneten Bahnen verläuft. Oder waren wir nur schon nach dem Großstadtverkehr in Delhi etwas abgestumpft? Unterwegs begegnen wir einer Rinderherde (Foto 5) mit riesigen Hörnern, ansonsten staunen wir über die vielen Motorräder und den vielen Menschen, die alle darauf Platz finden: Der Vater fährt, zwischen den Beinen hat er vor sich ein Kleinkind, hinten die Mutter, ein Baby im Arm, drei Taschen in der Hand und angezogen mit einem Sari, so dass die Tücher im Fahrtwind flattern (Foto 6). Unglaublich, dass das gut geht. Motorräder, auf denen weniger als drei Leute sitzen, haben seltenheitswert. Umso mehr ist uns bewusst, was es für einen Luxus ist, zu viert in unserem klimatisiertem Auto zu fahren. Es sieht übrigens ziemlich neu aus und ist auch eins der indischen Firma Tata. Diese stellt nicht nur Autos her, sondern besitzt auch die internationale Hotelkette Taj Group, Teeplantagen und auch erneuerbare Energien zählen zu den Geschäftsfeldern. Der Firmengründer Jamsetji Tata (1839-1904) begann als 25jähriger mit einem Textilunternehmen, später plante er Stahl- und Wasserkraftwerke und gründete ein Stiftung für die Ausbildung für technisch und naturwissenschaftlich Begabte. Auch dem heutigen Leiter der Firma, Ratan Tata, liegen Werte und soziale Verantwortung am Herzen. Kurz nachdem wir aus dem Indienurlaub zurückgekehrt waren, hat er übrigens ein neues Auto vorgestellt, das rund 1700 Euro kostet. Damit eben nicht mehr die Motorräder so waghalsig mit ganzen Familien besetzt durch die Straßen fahren, und – natürlich auch um damit Geld zu verdienen. Wie die indischen Straßen den zusätzlichen Verkehr verkraften, bleibt abzuwarten. Nach vier Stunden sind wir in Agra und fahren zum Gelände des Taj Mahal. Der Mogul Shah Jahan ließ das Mausoleum 1631 zum Andenken an seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal erbauen. Nach den unvermeidlichen Sicherheitskontrollen, spazieren wir durch einen großen von Mauern eingefasstem Park, gehen durch ein riesiges mit wunderschönen Ornamenten geschmücktes Tor und sehen das unglaubliche Taj Mahal. Ich bin überwältigt, ja es stellt sich wirklich ein Gänsehautgefühl ein. Es ist so groß, so weiß, so exotisch, es hat so schöne symmetrische Formen und die riesigen Kuppeln. Dazu die unzähligen Menschen, meist Inder. Wir bewundern wieder die Frauen in den schönen bunten Saris. Die jungen Inderinnen tragen Jeans oder andere „westliche“ Kleidung, haben aber fast alle ein Tuch umgeschlagen oder eine tunikaartige Bluse an. Wir gehen an den Wasserbassins vorbei auf das Taj Mahal zu. Um den umgebenen Platz betreten zu können, müssen wir wieder die Schuhe ausziehen. Es ist kaum zu schätzen, wie viel Paar Schuhe dort schon herum stehen, sicher rund 500, ob ich meine jemals wieder sehe? Fast rund um das Taj Mahal zieht sich eine Menschenschlange, in die auch wir uns einreihen, um das Innere zu sehen (Foto 7). Als wir nach rund einer halben Stunde am Eingang des Taj Mahals angelangt sind, ist die Sonne untergegangen. Es ist stockfinster. Wir betreten das Gebäude in dem nur ein kleines Lämpchen bei dem Schrein brennt. Bestimmt sind gleichzeitig mit uns rund 300 Leute in dem dunklen Gebäude, keiner sieht etwas, aber alle bleiben ruhig und benehmen sich, als wäre das ganz normal. Niemand wird laut, oder benimmt sich im Schutze der Dunkelheit daneben, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, ich müsste Angst vor Taschendieben oder ähnliches haben. Wieder draußen, sehen wir die schmale aufgehende Mondsichel. (Und sogar unsere Schuhe finden wir trotz Dunkelheit wieder.)

Zurück aus dem Park erleben wir unsere erste Rikshafahrt. Es ist ein seltsames Gefühl zu sehen, wie sich unser Fahrer nur für uns so abmühen muss, lieber würde ich selber fahren. Bhawani fragt, ob wir noch eine Teppichfabrik besichtigen wollen, Agra ist bekannt für seine wunderschönen Teppiche. Helga und ich sind eigentlich für diesen Tag schon übervoll an Eindrücken, aber so ist das eben, wenn man nur zwei Wochen verreist. Die Teppiche wollen wir uns jedenfalls nicht entgehen lassen und so betreten wir die kleine Fabrik. Der Händler begrüßt uns herzlich. An einem Knüpfgestell sitzt ein Mann und zeigt uns die Handgriffe des Teppichknüpfens, wir dürfen es auch selbst versuchen. Es ist gar nicht so einfach. Dann geht es in die Verkaufsräume, Es riecht nach Schafwolle und Unmengen von Teppichrollen sind an den Wänden aufgestapelt. Und auf dem Boden liegen viele in mehreren Lagen ausgebreitete Teppiche. Wir lassen uns auf Bänken nieder, bekommen den leckeren indischen Tee serviert und befinden uns plötzlich mitten im Verkaufsgespräch. Hilfe, wo ist Bhawani eigentlich, steckt er mit diesem Händler unter einer Decke, wie kommen wir hier wieder heraus ohne einen Teppich kaufen zu müssen? Obwohl, die Teppiche sind wirklich wunderschön, und wahrscheinlich von wirklich guter Qualität, und wahrscheinlich wirklich viel günstiger als zuhause und der Händler ist auch sehr nett. Er würde den Teppich per Schiff nach Deutschland schicken, damit wir ihn nicht während unserer ganzen Reise mit uns schleppen müssten. Fast hätte ich tatsächlich einen Teppich gekauft, allein weil ich den Gedanken so reizvoll fand, Wochen nach meinem Urlaub ein Paket aus Indien zu erhalten, mit einem wunderbaren Teppich, gekauft an dem Tag, an dem ich das Taj Mahal gesehen hatte. Aber ich habe mich dann doch zusammen gerissen, weil ich die Preise mangels Unkenntnis der deutschen Preise nicht einschätzen konnte. Zurück in Deutschland war ich dann fast ein bisschen traurig über meine Vernunft, vielleicht hätte ich doch einfach zugreifen sollen. Aber der Tag war noch lange nicht zu Ende. Und der Teppichhändler hatte noch mehr zu bieten als nur Teppiche. Es gab noch Tücher, Saris, Handgeschnitztes und, und, und. Bei einem Sari bin ich dann wirklich schwach geworden. Bezahlt haben wir übrigens mit Kreditkarte. Über das Geldumtauschen hätten wir uns vorher nicht so viele Gedanken machen müssen. Wie sich herausstellte, kann man in Indien auch im hinterletzten Dorf, auch dort, wo man kaum elektrischen Strom und fließend Wasser vermutet, mit Kreditkarte bezahlen, übrigens auch mit dem Handy telefonieren.

Fahrt nach Jaipur

Am Morgen besichtigten wir das Rote Fort in Agra, es wurde unter anderem bewohnt von dem Erbauer des Taj Mahal. Mit dem Bau dieses großzügiger Palast wurde 1565 unter dem berühmten Mogul Akbar begonnen. Bhawani wies uns auf viele Verzierungen auf Säulen und andere Steinmetzarbeiten hin, die neben muslimischen Ornamenten auch hinduistische und christliche Motive zeigten. Ein Zeichen für die damalige Toleranz und Offenheit gegenüber den anderen Religionen, für die Akbar bekannt war.

Langsam hatten wir das Gefühl, dass wir uns auf Bhawani verlassen konnten und auch unser Vertrauen in unseren Fahrer Ranjeet, ein Sikh, die als sehr zuverlässige Fahrer in Indien gelten, war enorm gewachsen. Wir verfolgten nicht mehr atemlos jedes Überholmanöver, sondern lehnten uns entspannt zurück und genossen die Fahrt.

Unser nächstes Ziel war der Bharatpur National Park. Hier sollte es zwar keine Tiger zu sehen geben, es handelt sich eher um ein interessantes Vogelrevier. Wir fuhren, wie viele andere Touris mit einer Rikscha in den Park hinein. Unser Rikshafahrer hatte ein gutes Auge für die Tiere, er wies uns auf eine Eule und einen Leguan hin, die wir ohne ihn niemals gesehen hätten. Später sahen wir noch Wasserschildkröten und zwei Schlangen. Schwierig war am Ende zu entscheiden, welches Trinkgeld für unseren Rikshafahrer angemessen war. Er hatte als Preis für die Fahrt 150 Rupien verlangt, wir haben ihm dann zusätzlich 150 Rupien gegeben (57 Rupien entsprechen einem Euro). Es ist zwar nicht viel Geld, aber immerhin das doppelte seines Lohnes, doch er war beleidigt und fing fast Streit deswegen mit uns an. Die Bemessung des Trinkgeldes ist nicht einfach, durch die vielen Reisenden hat sich der Tarif auch drastisch erhöht. Alle hier sind sehr nett und herzlich, aber auch sehr geldgierig. Wer weiß, wie viele Mäuler zu Hause zu stopfen sind, wer ums überleben kämpft, muss zwangsläufig geldgierig sein. Für uns ist es allerdings sehr schwierig, damit umzugehen.

Die Strecke zwischen Agra und Jaipur ist recht gut ausgebaut, trotzdem muss man in Indien für rund 200 Kilometer mehr als vier Stunden rechnen und mit Mittagspause kommt noch gleich eine Stunde dazu. Gegessen haben wir in Raststätten an den Schnellstraßen, die natürlich Sammelplätze für Touris waren, die einzigen Orte, an denen Inder mal nicht in der Überzahl waren. Das Essen war dort gut bis mäßig, aber immer ordentlich, das gleiche kann man auch über die sanitären Anlagen sagen. Die Preise waren leider oft höher als in den Hotels oder Restaurants in den Städten, für ein Essen mit Getränken und anschließendem Tee inklusive Trinkgeld haben wir dort meist sechs bis acht Euro bezahlt. In den Städten war es meist zwei bis drei Euro günstiger und vor allem immer ausgezeichnet.

Unterwegs hielten wir in irgendeinem kleinen Dorf mitten im Nirgendwo an. Wir gingen durch Gassen mit verschiedensten Verkaufständen für Fleisch, Gemüse, unglaublich viele Süßigkeiten, Gewürze, Obst, Drogerieartikel, Töpfe… (Foto 8). Wir versorgten wir uns mit Proviant in Form von Bananen, Mandarinen, Wassernüssen und Guaven. Das Gemüse in Indien ist übrigens gar nicht so exotisch, wie man vielleicht denken könnte. Es gibt Brokkoli, Blumenkohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen, Spinat, Auberginen und Zucchini.

Als es dunkel wurde, gegen halb sieben, kamen wir in Jaipur, der „Pink City“ an. Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan, hat 1,5 Millionen Einwohner und wurde 1728 von Raja Jai Singh II. gegründet. Die Rajputen waren ein kriegerisches Herrschergeschlecht, die allerdings unter dem Mogul Akbar durch geschickte Verheiratungen mit dem Sultanat verbunden waren. Jaipur wurde nach altem hinduistischen Bautraditionen in einem Neun-Quadrate-Raster angelegt. Die Fassaden der Häuser sind rot angemalt, deshalb der Name. Unser Hotel war wunderschön – ganz orientalisch eingerichtet, die Wände mit floralen Ornamenten bemalt, viele Säulen und einem märchenhaften Restaurant auf dem Dach (Foto 9).

Jaipur

Auf uns wartet heute Amber Fort, dem ursprünglichen Herrschersitz der Maharajas, bevor die Stadt Jaipur gegründet wurde. Es liegt rund zehn Kilometer vor der Stadt. Nach unserer Ankunft reihen wir uns wie alle anderen Touristen in die Schlange ein, um auf „unseren“ Elefanten zu warten. Der Palast liegt auf einem Hügel, dessen Aufstieg fast jeder Besucher auf einem Elefantenrücken zurücklegt. Das macht den Touristen Spaß und nicht nur die Elefantentreiber verdienen daran, viele Verkäufer nutzen die Gelegenheit, ihren Schmuck und anderes, den wartenden Touristen anzubieten. Hat man es erst mal auf den Elefanten geschafft, stehen am Rande des Weges überall Fotografen, die einem später, wenn man den Palast verlässt, ihre hier geschossenen Bilder verkaufen wollen. Die Anlage des Palastes ist riesig, mit Vorhöfen, vielen einzelnen Gebäuden und Hallen, Treppen und Innenhöfen, Gängen, Zimmerfluchten für den Maharadscha und seine neun Frauen und den übrigen Hofstaat.

Helga macht Fotos, Bhawani telefoniert mit seinem Handy und ich verirre mich fast in den zahllosen Gängen, in denen ich mich plötzlich völlig alleine wiederfinde. Denn, obwohl viele Touristen aus dem In- und Ausland den Palast besichtigen, der Palast ist so groß, dass man trotzdem vieles ganz in Ruhe erkunden kann. Auch einige indische Schulklassen sind hier. Sie geben genau das gleiche Bild ab, wie Schulklassen in Stuttgart oder Köln. Essen ihr mitgebrachtes Vesper, trinken Cola, reden, hören dem Lehrer eher gelangweilt zu und fotografieren sich gegenseitig mit ihren Digitalkameras oder Handys (Foto 10). Am Ausgang halten uns die Fotografen die Bilder von uns entgegen. Sie müssen viel Erfahrung haben, um einzuschätzen, wann wir herauskommen, ich bin beeindruckt, über ihr Timing und wie gut sie ihren Job organisiert haben, kaufe Ihnen aber trotzdem kein Bild ab.

Weil es in Indien zu dieser Jahreszeit doch heißer ist als ich dachte, möchte ich noch gerne ein oder zwei der praktisch aussehenden Salwar Kameez kaufen. In einem Laden finde ich, natürlich nicht ohne die Hilfe von zwei Verkäufern, Tee und gefühlten 100 vorgeführten Kleidern zwei schöne Exemplare dieser Hosenanzüge. Sie sind allerdings nur zugeschnitten und müssen noch genäht werden. Schnell nimmt man meine Maße und verspricht mir die Kleider bis abends ins Hotel zu schicken. Langsam gewöhnen Helga und ich uns an die hiesige Art einzukaufen. Man darf das Umwerben nur nicht zu ernst nehmen. Wir fangen an es zu genießen, uns „stundenlang“ etwas vorführen zu lassen, Tee zu trinken, sich nett mit den Verkäufern zu unterhalten, um schließlich bei Gefallen etwas zu kaufen oder eben auch nicht.

Nach dem Einkaufen steht wieder Sight Seeing auf dem Programm: der Stadtpalast mit Museum und das 1728 bis 1734 von Stadtgründer Jai Singh II. erbaute Observatorium. Der Stadtpalast ist sehenswert. Besonders beeindruckend sind die größten Silbergefäße der Welt. In diesen transportierte der Maharadscha Pratap Singh II. auf seiner Reise nach England zur Krönung König Edwards VII. Gangeswasser, um nicht auf seine rituellen Reinigungszeremonien verzichten zu müssen. In einem Teil des Palastes wohnen noch heute die Nachkommen der Maharajafamilie. Die Astronomie war ein großes Hobby von Jai Singh II.. In seinem Observatorium stehen viele Sonnenuhren, die auch heute noch bis auf die Sekunde genau die Zeit anzeigen. Auch viele Astrologische Instrumente und Aufbauten gibt es hier.

Als wir beim Hotel eintrafen, waren meine Kleider schon da. Ich zog sie gleich an und praktisch für den Rest des Urlaubs nicht mehr aus. Sie waren aus Seide und total angenehm zu tragen. Luftig und dazu völlig knitterfrei, sogar nach 20stündiger Zugfahrt sah ich damit immer noch gut angezogen aus.

Obwohl wir am Tag schon viel erlebt hatten, wollten wir noch gerne etwas durch die Straßen schlendern. Erstens hatten wir uns seit Beginn der Reise kaum bewegt, da ja immer das Auto für uns bereit stand, zudem wollten wir einfach gerne noch ein bisschen von der abendlichen Stadt sehen. Doch Bhawani hatte uns geradezu beschworen, nicht ohne ihn los zu ziehen (klar, falls uns je wirklich etwas passieren sollte, wäre das natürlich ein nicht wieder gut zu machender Gesichtsverlust und obendrein das Ende seiner Karriere als Reiseleiter). Bei unseren wirklich ganz kleinen Ausflügen ca. 200 Meter rund um das Hotel haben wir selbst schnell gemerkt, niemand, vor allem nicht Leute, die Geld haben, laufen einfach so herum. Es ist nicht so, dass niemand auf den Straßen ist. Aber jeder, der etwas auf sich hält, fährt von A nach B mit dem Taxi oder Rikscha und geht nur so wenig wie möglich zu Fuß. Und so werden auch wir ständig von Fahren verschiedenster Transportmittel gefragt, wo wir hinwollen und ob man uns mitnehmen soll. Das ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig und ich fühle mich fast ein bisschen eingesperrt.

Pushkar

Bevor wir nach Pushkar aufbrechen besichtigen wir noch den Palast der Winde, eigentlich nur eine Fassade, hinter der die Frauen des Palastes standen und das Treiben auf den Straßen beobachten konnten, an dem sie selbst nicht teilnehmen durften (Foto 11). Die Fahrt nach Pushkar dauerte rund 3 Stunden. Es waren zwar nur 145 Kilometer, aber die Straßen wurden immer schmaler, am Ende fuhren wir auf Sandpisten. Pushkar ist eine heilige Stadt mit über 100 Tempeln und einem See im Zentrum, an dem die Inder ihr Puja, eine Opferhandlung, darbringen und rituelle Waschungen durchführen. Zur Zeit bereitet sich die ganze Stadt auf den großen Kamelmarkt vor, der jedes Jahr im November nach dem ersten Vollmond stattfindet. Nicht nur viele Kameltreiber sind mit ihren Herden in der Stadt, gleichzeitig findet ein Jahrmarkt mit Karussells und unzähligen Händlern statt. Natürlich zieht dieses Ereignis viele Besucher, wie auch uns, an. Zum ersten Mal ermahnt Bhawani uns, dass wir auf unsere Sachen besonders aufpassen sollen und uns nichts von den Leuten aufschwatzen lassen sollen. Wir kaufen Blumen für ein Puja, sprechen die Worte die Bhawani uns beibringt und lassen die Blüten in den See gleiten. Wir besichtigen einen Tempel, der Ganesha geweiht ist. Hier herrscht ein riesiger Trubel, alles andere als die ehrfürchtige Stille, die man in deutschen Kirchen gewöhnt ist. Trotzdem spürt man den innigen Glauben der Menschen, der in meinen Augen zum Teil fast hysterische Züge annimmt. Da Ganesha Süßigkeiten liebt, kaufen wir am Tempeleingang eine Tüte klebriger Bonbons, die wir ihm später opfern werden, was Bhawani nicht davon abhält auch selbst welche davon zu essen. Später erreichen wir dann den Kamelmarkt. Viele der Tiere haben Muster ins Fell rasiert und bunte Bänder in die Mähnen geflochten. Sie brummen auf ganz merkwürdige Weise. Die Händler sitzen beisammen und kochen oder essen, oder füttern ihre Tiere und verschönern sie. Die Sonne geht langsam unter, wir laufen durch den Sand und schätzen den Wert der Kamele, schließen Wetten ab, welches teurer ist oder älter und fragen anschließend die Kamelhändler, wer Recht hat (Foto 12). Viele Kinder sind unterwegs und wollen uns etwas verkaufen oder spielen etwas auf Musikinstrumenten vor. Sind wir nicht vorher immer gewarnt worden, „kaufe nichts, gebe Bettlern nichts oder Du wirst sie nie wieder los und ziehst nur noch Weitere an“. Trotzdem haben wir den Kindern etwas gegeben. Und ja, statt vorher drei standen plötzlich zehn um uns herum. Doch nachdem Bhawani mit ihnen geredet und gescherzt hatte, machten wir aus, das sie uns noch ein Lied singen sollen, danach jeder etwas Geld kriegt und dann Schluss ist. Und genauso lief es dann auch ab. Auch auf die Gefahr hin, dass ich für grenzenlos naiv gehalten werde: Ich fand, diese Kinder sahen glücklich aus (Foto 13). Ich weiß, sie waren wahrscheinlich wirklich bettelarm. Aber sie strahlten uns mit ihren intelligenten Augen an, lachten und hatten ihren Spaß auch untereinander, sie wirkten wirklich in keinster Weise elendig oder Mitleid erregend. Überhaupt habe ich während unsere ganzen Reise nur sehr wenige Menschen getroffen, auf die diese Beschreibung zugetroffen hätte. Ich habe auch nie ein Problem mit lästigen Bettlern gehabt, denen ich aber auch grundsätzlich nie Geld gegeben habe. Allerdings unterstütze ich über Plan international seit über einem Jahr ein Patenkind in Indien, womit ich mir mein gutes Gewissen vielleicht ein Stück weit erkauft habe.

Abends gab es im Hotelgarten ein großes Büffet und eine Tanzgruppe trat auf. Allerdings nahm der Abend auf Grund eines Stromausfalls ein relativ schnelles Ende. Das Hotel hatte zwar einen Generator, aber wir waren sowieso schon satt und müde und gingen schlafen. Ranjeet übernachtete in einem Sikh-Tempel. Es ist üblich, dass reisende Sikhs in ihren Tempeln Unterkunft und eine Mahlzeit bekommen, wie Bhawani uns erklärte.

Fahrt nach Jodpur

Heute steht uns die bislang längste Fahrt bevor, 280 Kilometer für die wir sechs Stunden brauchen werden. Doch während des Fahrens wird uns nie langweilig, es gibt so viel zu sehen, die Landschaft, kleine Dörfer, Ziegen, Kamele, Rinder, Hütten vor denen Kuhfladen zum Trocken ausgebreitet liegen. Außerdem sind wir heute zum Mittagessen eingeladen, bei der Schwester von unserem Reiseführer. Zur Feier des Tages habe ich mir deshalb den Sari angezogen und Bhawani hat seinen Turban aufgesetzt. Als wir unterwegs durch ein Dorf fahren, schlägt Bhawani vor, eine Schule zu besichtigen. Wir betreten den Schulhof, gerade ist Pause und die Jungen und Mädchen mit ihrer blauen Schuluniform schauen uns neugierig an. Fragen wo wir herkommen, wie wir heißen, was wir machen, ob wir verheiratet sind, Kinder haben und so weiter. Auch ein Lehrer schlurft Zeitung lesend zu uns. Wir unterhalten uns ein bisschen, machen Fotos. Aber ein richtiges Gespräch will nicht in Gang kommen. Zudem wollen wir auch den Unterricht nicht stören, so fahren wir bald weiter.

Im nächsten Ort kaufen wir Obst und andere Mitbringsel für die Schwester, sie wohnt in einem kleinen Dorf, in dem es nicht einmal einen Laden gibt. Zur Begrüssung bekommen wir unseren roten Punkt auf die Stirn und Süßigkeiten. Die Schwester wohnt nicht nur mit ihrem Mann, sondern verschiedenen Tanten und weiteren Mitgliedern der Familie zusammen. Wir sitzen im Innenhof des zweistöckigen Gebäudes und werden mit Tee bewirtet. Später malt uns die Schwester kunstvolle Ornamente mit Henna auf die Handflächen und wir essen zusammen. Helga und ich am Tisch, Bhawani, seine Schwester und ein Cousin auf dem Boden. Die drei schieben sich zu Beginn gegenseitig den Reis in den Mund. Eine sehr liebevolle Art, das Essen miteinander zu teilen. Das Essen schmeckt köstlich. Wir loben die Tanten, die es gekocht haben und werden in die Küche eingeladen. Sie ist ziemlich klein, aber sehr ordentlich und sauber. Viele Gewürzbehälter stehen auf einem Regal. Gekocht wird auf einem Gasofen, alles wird in Schüsseln oder Tellern aus Edelstahl zubereitet. Irgendwann ruft Ranjeet an, um uns daran zu erinnern, das wir weiter müssen, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit in Jodhpur sein wollen. So bedanken wir uns für alles und verabschieden uns.

Ranjeet kommt bei unseren Ausflügen nie mit. Er bleibt immer am Auto zurück. Überhaupt spricht er sehr selten mit uns, eigentlich nur wenn Bhawani gerade schläft, erzählt er uns ein bisschen über das, was gerade so am Straßenrand zu sehen ist. Wahrscheinlich haben die zwei das so ausgemacht.

Beim Hotel angekommen, beschäftige ich durch meine zahlreichen Einkäufe inzwischen schon zwei Träger, die mein Gepäck zum Zimmer befördern. Selbst tragen kommt hier übrigens gar nicht in Frage. So ist es immer wichtig, genug Kleingeld als Trinkgeld griffbereit zu haben. Zwischen 10 und 50 Rupien haben wir meist gegeben. Nach dem Essen und einen unserer üblichen Miniausflüge surfen Helga und ich im Internet, das fast in jedem Hotel für sehr wenig Geld zur Verfügung steht.

Jodpur

Jodpur ist eine Stadt mit 850.000 Einwohnern. Am Rande der Stadt erhebt sich eine mächtige Festung, Meherangarh Fort. Durch verschiedene Tore erreicht man ihr Zentrum. Besonders beeindruckend sind hier die unglaublich filigranen Steinmetzarbeiten. Große Teile der Fassaden bestehen aus fein bearbeiteten Steingittern. Das hätte man bei der von außen so trutzig wirkenden Festung gar nicht vermutet. Von der Festung aus kann man auf die Stadt herabsehen, von der ganze Viertel aus blau bemalten Häusern bestehen. An einem Tor der Festung sind einige Handabdrücke zu sehen, diese sind von Satis, Witwen von Maharajas, denen ein Tod auf dem Scheiterhaufen gemeinsam mit ihrem verstorbenen Ehemann bevorstand. Ein dunkles Kapitel der indischen Geschichte, das noch gar nicht solange her ist. Ein Frauenleben in Indien ist auch heute oft noch alles andere als einfach. Schon über die Geburt eines Mädchen fällt die Freude oft sehr viel weniger groß aus, als bei Jungen. Besonders hoch ist die Abtreibungsrate von weiblichen Embryos. Immer noch wird oft bei der Heirat eine hohe Mitgift von der Brautfamilie erwartet, die diese fast in den Ruin treibt. Auch kommt es vor, dass Frauen nach der Hochzeit und Erhalt der Mitgift vom Bräutigam oder seiner Familie getötet werden. Ehen werden übrigens immer noch sehr häufig von den Eltern arrangiert. Oft sind die jungen Leute sogar froh darüber.

Fahrt nach Jaisalmer

Immer weiter geht es Richtung Wüste. Wir sind froh über unsere Klimaanlage. Jaisalmer hat rund 50.000 Einwohner von denen einige in der das Stadtbild beherrschenden Festung leben. Es gibt viele kleine Gassen, zum Teil wunderschöne alte Häuser, viele Läden. In viele Häuser kann man hineinsehen, fast alle Türen stehen offen, man sieht die Leute beim Essen, beim Ausruhen, beim Arbeiten. Die Kinder spielen draußen Kricket oder Fangen. An beiden Seiten der Gassen gibt es eine Rinne in denen zumindestens die Kinder und Männer ungeniert ihr Geschäft erledigen. Entsprechend unappetitlich riecht es manchmal. Kühe und kleine Schweine, die mit ihrem braunen Fell ein bisschen wie Wildschweine aussehen, gibt es überall in der Stadt. Man fragt sich immer, wo sie etwas zu fressen finden. Oft wühlen sie im Plastikmüll herum, der sich überall an den Straßenrändern findet. Wir besichtigen eine Schmuckwerkstatt. Jaisalmer ist berühmt für seine filigranen Silberarbeiten. Die Werkstatt und Verkaufsräume sind alle in das Wohnhaus der Familie integriert, die ganze Familie arbeitet mit. Abends gehen wir ins Internetcafe neben dem Hotel (Foto 14). Ein junger Mann betreibt es zusammen mit einem Kiosk, auch telefonieren kann man hier, was überhaupt nicht teuer ist. Fünf Minuten nach Deutschland kosten nur etwas mehr als ein Euro.

Wüste

Am nächsten morgen besichtigen wir einen Jain-Tempel. Dies ist eine spezielle hinduistische Glaubensrichtung. Die Anhänger essen kein Fleisch und tragen auch kein Leder. Schuhe Gürtel oder Jacken aus Leder sind für sie also tabu. Bhawani hat schon oft versucht, uns die hinduistische Religion mit ihren vielen Gottheiten näher zu bringen. Das ganze ist eine sehr komplizierte Angelegenheit, am ehesten zu vergleichen mit der Götterwelt der griechischen Antike. Zudem hat manchmal ein Gott mehrere Namen, mit denen jeweils ganz verschiedene Eigenschaften verbunden sind. Einige Götter gehen auf Gestalten zurück, die wirklich gelebt haben. Die Ausübung der Religiosität scheint von einer sehr individuellen Art zu sein. Jeder sucht sich „seine“ Gottheit aus und kann auf seine Weise mit ihr in Kontakt treten.

Mittags fahren wir in die Wüste zu einem Camp, in dem wir die kommende Nacht verbringen werden. Wir sind inzwischen schon ziemlich nah an der pakistanischen Grenze, unterwegs sehen wir immer wieder Konvois mit Soldaten und militärische Anlagen. Dann erreichen wir unser Camp, es besteht aus vielen Zelten, die um einen Platz herum aufgebaut sind. Die Zelte sind wunderschön eingerichtet und haben sogar jedes einen kleinen abgetrennten Raum mit Waschbecken und WC, was für ein Luxus mitten in der Wüste. Wir lassen uns im Schatten vor dem Zelt nieder, lassen uns einen Tee servieren und schreiben SMS in die Heimat, wo gerade eine neue Arbeitswoche begonnen hat und Minusgerade herrschen, während wir warten, dass die Hitze ein wenig nachlässt.

Nach und nach beziehen andere Urlauber ihre Zelte. Eine indische Großfamilie, möglicherweise aus Delhi oder Mumbai, mit vielen jungen Mädchen, Tanten und einem halbwüchsigem Sohn, der die meiste Zeit mit seinem Gameboy spielt, während die anderen mit ihren Kameras viele Bilder machen. Helga und ich sind die einzigen Ausländer hier.

Um vier Uhr beginnt unsere Kameltour. Gar nicht so ohne, sich im Sattel zu halten während das Kamel aufsteht. Langsam schaukelnd geht es durch die Sanddünen, es ist eine märchenhafte Atmosphäre. Die Schatten von uns und unseren Kamelen sehen wir auf den gegenüberliegenden Dünen (Foto 15). Wir erleben den Sonnenuntergang in der Wüste – traumhaft. Das abendliche Büffet ist köstlich. Dazu tritt eine Tanzgruppe mit einer Art Singspiel auf. Zum Schluss fordert sie zum Mittanzen auf. Die Tänzerinnen und Tänzer zeigen uns die Bewegungen, sie sind für mich ganz ungewohnt. Auf dem Weg zu unseren Zelten genießen den Sternenhimmel in der Wüste.

Jaisalmer

Am nächsten morgen kehren wir nach Jaisalmer zurück. Die Stadt wurde 1156 von dem Rajputenfürst Jaisal gegründet. Wir besichtigen die Festung, die dadurch, dass sie bewohnt ist, sehr lebendig wirkt. Es gibt viele kleine Gässchen, man kommt sich vor wie ins Mittelalter versetzt. Später besuchen wir ein Puppentheater. Es ist in eine Art Heimatmuseum integriert. Beides wird von einem ehemaligen Lehrer betreut, dem das Wissen um die Traditionen und die Geschichte Rajasthans sehr am Herzen liegt. Abends verabschieden wir uns von Ranjeet. Wir werden schon etwas wehmütig, dass Ende unseres Urlaubs naht. Ranjeet wird schon von der nächsten Reisegruppe in Agra erwartet.

Zugfahrt

Morgens besichtigen wir ein Haveli, ein palastartiges Haus eines reichen Kaufmanns, das typisch für Rajasthan ist. Hier gibt es Büros und Wohnräume zu sehen, noch bis vor ca. 40 Jahren war das Haus bewohnt. Später geht es zum Zug, vorher schnell noch genug Wasser einkaufen. Für uns sind Plätze in der ersten Klasse reserviert. Doch Achtung, in Indien gibt es mehrere erste Klassen. Wir sind nicht in der besten Ia, sondern Ib. Das bedeutet ein ganzer Waggon mit nicht abschließbaren Abteilen, die Liegen sind nur durch einen Vorhang vom Gang getrennt. In diesem Zug sollen wir 20 Stunden fahren? Und das schlimmste kommt noch, wir sehen ständig etwas über den Boden huschen, es sind Mäuse! Und nicht nur eine oder zwei, sondern eine ganze Herde. Da hilft nur noch sich auf die oberen Liegen zurückzuziehen. Nach einigen Partien „Schiffe versenken“, den letzten für Notfälle wie diesen gekauften Whiskey zu trinken und zu schlafen. Am nächsten Morgen lernen wir ein paar von den Mitreisenden kennen aus England, Irland, Norwegen und den USA. Der Zug fährt ziemlich langsam, leider sind die Fenster milchglasartig angelaufen, so dass man nicht besonders gut herausschauen kann. Je näher wir Delhi kommen, sehen wir immer öfter Siedlungen mit schachtelartigen Häusern gebaut aus Brettern oder Blechen, Slums.

Am Bahnhof in Delhi engagiert Bhawani einen Träger für unser Gepäck. Wir haben Mühe ihm zu folgen durch das ganze Gewühl, aber da er unsere Koffer auf seinem Kopf balanciert, verlieren wir ihn nicht so schnell aus den Augen, auch wenn er schon weit vor uns ist. Vor dem Bahnhof wartet schon ein Fahrer auf uns. Das ist wirklich perfekt organisiert, fast geht alles ein bisschen zu schnell. Wir fahren zum Hotel und verabschieden uns dort von Bhawani. Um ein Uhr nachts werden wir vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. 24 Stunden später werde ich wieder zu Hause sein, zurück in meiner Welt und mit einer großen Portion Fernweh nach dem märchenhaften, fremden, unglaublichen Indien.

Bücherliste:

  • Arundhati Roy „Der Gott der kleinen Dinge“
  • Chitra Divakaruni „Die Hüterin der Gewürze”
  • Hermann Hesse „Sidhartha“
  • Salman Rushdie „Mitternachtskinder“ und „Shalimar der Narr“
  • Lois Bromfield „Der große Regen“
  • Vikas Swarup „Rupien! Rupien!“
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