Tibesti – Ins trockene Herz Afrikas
Eine der letzten großen Wüstenexpeditionen ins Tibesti-Gebirge
5590 EUR
- Inklusive Flüge
- 7-8 Teilnehmer
- 21 Tage
-
Schwierigkeit:
-
Veranstallter:
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B | 28.01.2024 | 17.02.2024 | 5590 EUR | D |
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Informationen zu Ihrer Reise
Zur Freude aller Saharakenner ist die Region des Tibesti-Gebirges, die aus Sicherheitsgründen lange Zeit gesperrt war, nun wieder teilweise für Reisende geöffnet. Und so wird im nordwestlichen Tschad ein Wüstenmärchen wahr und es erwarten Sie unverfälschte Sahara-Erlebnisse fernab touristischer Pfade.
Fruchtbare Oasen, riesige Dünenfelder und der höchste Gipfel der Sahara
Bestaunen Sie den höchsten Gipfel der weltgrößten Wüste, entdecken Sie fruchtbare Oasen sowie riesige Dünenfelder und die unendliche Weite der Sahara. Entdecken Sie prähistorische Felszeichnungen und kommen Sie mit den Einheimischen und deren Kulturen in Kontakt. Die Landschaft des Tibesti um den Emi Koussi (3415 m) zählt zu den eindrucksvollsten Regionen der Sahara.
Besuch der einzigartigen Ouinanga-Seen
Fast noch beeindruckender sind die Wüstenseen von Ounianga, die mitten in der Sahara ein außergewöhnliches Naturschauspiel bieten. Erleben Sie auf dieser außergewöhnlichen Reise die Stille, Einsamkeit und Faszination der Sahara und erkunden Sie die Natur- und Kulturschätze der größten Trockenwüste der Erde.
Höhepunkte
- Expedition für Afrika-Kenner in eine der entlegensten Regionen der Erde
- Tibesti – höchstes Gebirge der Sahara mit dem Emi Koussi (3415 m)
- Wunder der Wüste – farbenprächtige Ounianga-Seen (UNESCO)
- Beeindruckende prähistorische Felsmalereien
- Auf den Spuren von Gustav Nachtigal in Bardai
- Abstieg in das faszinierende „Trou au Natron“ – eines der größten Naturwunder der Sahara
Das Besondere dieser Reise
- Eines der letzten wahren Wüstenabenteurer der Zentralsahara erleben
Verlauf Ihrer Reise
1. Tag: Anreise
Flug nach N`Djamena. Ankunft und Transfer zum Hotel. Übernachtung im Radisson Blu Hotel N\'Djamena.
2.-4. Tag: N\'Djamena – Kouba Olanga – Faya 3×(F/M/A)
Nach dem Frühstück verlassen Sie die Hauptstadt gen Norden. Nach mehreren Road-Blocks und Mautstationen lassen Sie den geschäftigen urbanen Berufsverkehr hinter sich. Schon kurz nach den letzten festen Betonbauten der Randbezirke N`Djamenas tauchen die ersten mobilen Zelt-Camps großer Nomaden-Sippen mit ihren Viehherden am Straßenrand auf. In Massakory verabschieden Sie sich von der Asphaltstraße und beginnen Ihr Offroad-Abenteuer im Sahel. Über Sandpisten folgen Sie dem Wadi des Bahr-El-Ghazal (Gazellen-Fluss) bis kurz vor Moussoro. Sie verlassen Ihr Camp und fahren weiter durch die grandiose Wüstenlandschaft der Batha-Region. Spätestens hier bestätigt sich der Ausspruch der „lebendigen Wüste“: Gazellen tauchen immer wieder unweit des Konvois auf und scheinen die Fahrzeuge zu einem Wettrennen über die Dünen aufzufordern. Wüstenmelonen mit ihrem langen flachen Zweigwerk überspannen netzartig große Sandflächen. Und mit etwas Glück entdecken Sie sogar einen Fennek, den Wüstenfuchs mit seinen charakteristischen Dreiecksohren. Am frühen Abend kommen Sie vor den Toren von Faya an. 3 Übernachtungen im Zelt.
5.-6. Tag: Faya – Zouarke 2×(F/M/A)
Nachdem alle behördlichen Papiere vorliegen, brechen Sie voller Vorfreude in Richtung Nordwesten auf. Sie folgen der Piste, die schon Wilfried Thesiger Anfang der 1930 nahm, um das Tibesti zu Fuß zu umrunden. Am Horizont tauchen nun die ersten Umrisse des Tibesti-Gebirges auf. Immer wieder treffen Sie auf die Zeugen vergangener Kriege am Wegesrand. Am Abend des 2. Tages erreichen Sie das Wadi Zouarke, welches in einem Tal inmitten der sandigen Gebirgskämme im westlichen Tibesti liegt und einst Haupthandelsweg zwischen Libyen und dem Tschad war. 2 Übernachtungen im Zelt.
7.-8. Tag: Zouarke – Trou au Natron 2×(F/M/A)
Nachdem nochmal die Fahrzeuge betankt und das Wasser aufgefüllt worden ist, beginnt Ihre Fahrt in die Berge. Auf teilweise sehr abenteuerlicher Piste erreichen Sie die gigantische Caldera. Das auf über 2000 m über dem Meeresspiegel gelegene Trou den Natron mit 7 km Durchmesser ist sicherlich einer der Höhepunkte dieser Tour. Erblicken Sie etwa 700 m unter sich Kristalle, großflächige, schneeweiß schimmernde Krusten und Kegelvulkane. Sie beginnen zeitig am Morgen mit dem Abstieg hinunter zum Boden des Kraters, der auch „Natronloch“ genannt wird. Im Krater angekommen erkunden Sie die Kegelvulkane und die Quellen bevor es wieder an den Aufstieg geht. (Gehzeit ca. 8-9h, 1400 m↑↓). 2 Übernachtungen im Zelt.
9.-11. Tag: Trou au Natron – Bardai – Yebbi Bou 3×(F/M/A)
Sie verlassen die Caldera des Trou au Natron und fahren Sie durch ein Wadi, welche riesige erstarrte Lava-Ströme zerschneidet. Das „Enneri Gonoa“ birgt eine der interessantesten prähistorischen Sandstein-Gravierungen der Sahara. Die zahlreichen Darstellungen von Wildtieren sollen vor etwa 8000 Jahren entstanden sein. Der „Mann von Gonoa“ ist das lebensgroße Bild eines Jägers mit geschulterter Keule. Über Gonoa erreichen Sie das grüne Tal Ennerie Zumi. Hauptort der Tibesti-Region ist Bardai. Nach langen Kriegsjahren erholt sich die Region merklich: arabische und sudanesische Händler siedeln sich an, neue Handelshäuser und Basare werden eröffnet. Entlang der Schluchten des Yebbigue führt die Route in ein grünes Wadi mit Akazien und Tamarisken in Richtung Tarso-Voon, einem Gebirgskomplexe vulkanischen Ursprungs. Die Strecke führt anschließend auf ein Berg-Plateau entlang der majestätischen Gipfel des Tarso-Tieroko-Vulkans bis in das Dorf Yebbi Bou mit seinen markanten ovalen Häusern. Ein tiefer Canyon unweit des Dorfes beherbergt einen der schönsten Palmen-Haine der Region. 4 Übernachtungen im Zelt.
12.-15. Tag: Yebbi Bou – Gouro – Ounianga-Seen 4×(F/M/A)
Weiter gen Südosten durchqueren Sie die wunderschöne Emi-Koussi-Region mit dem gleichnamigen Vulkan, dem mit 3415 m der höchsten Berg der Sahara. Diese Sandstein-Gegend ist besonders bekannt für ihre Felsmalereien und Fels-Gravuren, die beeindruckende Zeugnisse aus prähistorischer Zeit sind. Östlich des ehemaligen Karawanenorts Gouro fahren Sie entlang beeindruckender Sicheldünen und Sedimentablagerungen bis zu der einzigartigen Ounianga-Seenregion (UNESCO-Weltnaturerbe). Mit ihrem himmelblauen Wasser und den grünen Palmenhainen bilden die miteinanderverbundenen Wüstenseen einen beeindruckenden Kontrast zur gelbroten Wüste. Die sich aus dem nubischen Sandstein speisenden Seen laden zu einem Bad im Süßwasser ein. Lassen Sie sich von dieser atemberaubenden Landschaft verzaubern. 4 Übernachtungen im Zelt.
16.-20. Tag: Wüstenfahrt gen Süden – Abreise 5×(F/M/A)
Heute beginnt die spektakuläre off-road-Fahrt durch die Wüste gen Süden: Dünenlandschaft und scheinbar unendliche Ebenen lassen diese Region gerne als „völlig leer“ erscheinen. Die Dünen des Erg du Djourab, einem der großen „natürlichen“ Hindernisse für den Handel zwischen der Hauptstadt und Faya scheinen unendlich. Sie befinden sich in einer der schönsten Gegenden der Sahara – der Borkou-Region. Weiter südlich durchfahren Sie die Sahel-Zone und stoßen immer wieder auf Nomaden der Kanembou, Peul oder Kereda, welche mit ihren Viehherden durch das karge Land ziehen. Entlang des Bahr El Ghazal – dem Gazellen-Fluss – erreichen Sie Moussoro und bald auch wieder die Hauptstadt des Landes N‘Djamena. Transfer zum Flughafen und am späten Abend Rückflug nach Deutschland. Tageszimmer zur Gemeinschaftsnutzung im La Residence Hotel N\'Djamena. 4 Übernachtungen im Zelt.
21. Tag: Ankunft
Ankunft in Deutschland.
(F) = Frühstück, (M) = Mittagessen, (L) = Lunchpaket, (A) = Abendessen
Leistungen zu Ihrer Reise
Enthaltene Leistungen
- Linienflug ab/an Frankfurt (weitere Abflughäfen auf Anfrage) nach N´Djamena und zurück mit Air France oder anderer Fluggesellschaft in Economy Class
- DIAMIR-Reiseleitung
- alle Fahrten und Transfers in privaten Geländewagen
- Campingausrüstung inkl. Matratze
- Koch und lokale Toubou-Fahrer
- alle Eintritte und Nationalparkgebühren laut Programm
- Tageszimmer am Abreisetag (2-3 Personen pro Zimmer)
- 3 Liter Trinkwasser pro Tag pro Reisegast
- 19 Ü: Zelt
- 1 Ü: Hotel im DZ
- Mahlzeiten: 19×F, 19×M, 19×A
Nicht in den Leistungen enthalten
- ggf. erforderliche PCR- oder Antigen-Schnelltests
- nicht genannte Mahlzeiten und Getränke
- Visum (ca. 100 €)
- optionale Ausflüge und Aktivitäten
- Trinkgelder
- Persönliches
Hinweise & Zusatzinformationen zu Ihrer Reise
Hinweise
Mindestteilnehmerzahl: 7, bei Nichterreichen Absage durch den Veranstalter bis 28 Tage vor Abreise möglich
Ein Satellitentelefon ist Teil der Ausstattung. Während der Zeltübernachtungen gibt es nur die Buschtoilette. In der Wüste übernachten Sie in Zweipersonen-Iglu-Zelten. Sie reisen in Allradfahrzeugen, die Wasser, Diesel und Verpflegung genauso wie den Koch und die Küche mitführen. In den Geländewagen kommen drei Reisende und ein Fahrer auf ein Fahrzeug, bei größeren Gruppen auch 4 Gäste und ein Fahrer. Die Reisenden werden gebeten, Ihre Zelte selber auf- und abzubauen. Bitte beachten Sie, dass es im Tibesti nachts teilweise empfindlich kalt werden kann. Temperaturen unter 0 °C sind dabei keine Seltenheit.
Anforderungen
Interesse, Toleranz und Einfühlungsvermögen für andere Kulturen sowie gute Ausdauer und Kondition bei teils heißem Klima sind neben Teamgeist und Bereitschaft zum Komfortverzicht sind Voraussetzungen für diese Reise mit Expeditionscharakter. Bei mehr als 3500 km offroad kann nicht immer alles minutiös geplant werden. Flexibilität und Unvoreingenommenheit sind wichtig, da sich der Reiseverlauf ändern kann.
Karte Ihrer Reise
Tibesti – Ins trockene Herz Afrikas
„Wir haben es ins Tibesti geschafft. Und es hat sich gelohnt. Nach unserer ersten Tschad-Reise ins Ennedi 2009/10 ist es meiner Frau und mir nun zum Jahreswechsel 2017/18 gelungen, in diese weitgehend ungekannte – und unberührte –Region zu reisen. Unter Komfortverzicht, aber mit unvergesslichen Eindrücken. Schon die über 1.000 Kilometer lange Anreise nach Faya ist abenteuerlich; weiter durch die aufregende Erosionslandschaft von Borkou ist es auf teils schwierigen Pisten nach Norden gegangen. Lichtstimmungen, Felsgravuren, kurzweilige Begegnungen und immer wieder Blicke auf unbekannte Horizonte bestimmen den Tag. Umsorgt vom Team samt lokalem Guide ging es weiter nach Bardai und zum tatsächlich fantastischen Natronloch. Landschaft und Eindrücke, wohin man sieht. Und kalt. Die lange und durchaus anstrengende Rückreise wieder nach Süden lässt entgegen den Erwartungen keine Langeweile aufkommen – Wüstenbilder unterschiedlicher Art, Brunnen und kleine Dörfer sorgen für Abwechslung; die Regionalstadt Mao für richtiges Erstaunen; auch ein Besuch im Sultanspalast war so nicht geplant. Am Ende ist man aber auch wieder froh über Hotelkomfort und Dusche; doch die Bilder werden einen noch sehr lange begleiten – Bilder, die man nicht zu oft sieht.“
Viele Grüße Ihr
Martin Prucha
Tschad – Ins trockene Herz der Sahara
Abenteuer Tibesti- 16 Tage Wüstenreise mit Expeditionscharakter vom 04.02.- 18.02.2014
„Sobald du die Sahara betrittst, ganz gleich, ob zum ersten oder zehnten Mal, bemerkst du die Stille… Du trittst hinaus in die harte, steinige Ebene und bleibst eine Weile dort stehen – allein. Binnen kurzem wirst du entweder frösteln und schnell ins Lager flüchten oder ausharren und zulassen, dass etwas Eigenartiges mit dir geschieht. Jeder, der dort lebt, weiß darum; die Franzosen nannten es „le baptême de la solitude“. Es ist eine unvergleichliche Erfahrung, die nicht das Geringste mit dem Gefühl des Verlassenseins zu tun hat, denn dieses setzt Erinnerung voraus. Hier, in dieser rein mineralischen Landschaft, die von Sternen erleuchtet wird wie von Fackeln, schwindet selbst die Erinnerung; nichts bleibt, nur dein Atmen und das Pochen deines Herzens. Ein merkwürdiger und keineswegs angenehmer Prozess beginnt in deinem Inneren, und du hast die Wahl, dagegen anzukämpfen und die Person zu bleiben, die du immer warst, oder ihm freien Lauf zu lassen. Denn niemand, der eine gewisse Zeit in der Sahara verbracht hat, wird ganz derselbe sein wie zuvor“.
Diese Zeilen, die Paul Bowles vor vielen Jahren schrieb haben nach wie vor ihre Geltung. Und selbst ich, als erfahrener Sahara-Fahrer, werde nie das Gefühl los, das jede Reise in die Wüste eine neue Erfahrung, eine neue Initiation ist. Der Norden des Tschad jedoch stellt alle meine anderen Wüstenfahrten in den Schatten. Hier, im trockenen Herzen Afrikas, zeigt sich die Wüste in all ihren Extremen, in ihrer unendlichen Vielfalt, in ihrer magischen Schönheit. Bizarre Felsformationen, prachtvolle Dünenzüge, unpassierbar erscheinende Geröllfelder. Wie wohltuend die unerwartet auftauchenden Oasen mit ihren Palmerien. Eine Reise in den Tschad ist eine Reise in die Urzeit unseres Planeten. Man hat unentwegt das Gefühl den Wind, Sand und Sonne dabei zusehen zu können, wie sie die Landschaft Gestalten, unentwegt bizarre Formen modellieren, immer wieder neue Farben erfinden, Landschaftskompositionen entwerfen, die kein Künstler je erfinden könnte. Selbst lange Fahrten im Schritttempo, an sich eine ermüdende Erfahrung, lassen keine Langeweile aufkommen, denn immer wieder ändert sich die Landschaft, immer wieder tauchen noch nie gesehene Farben und Formen auf. Eine Reise ins Tibesti oder ins Ennedi ist ganz bestimmt eine der letzten großen Abenteuerreisen in das Herz der Sahara auf alle Fälle aber auch eine große innere Abenteuerreise, die man nie vergessen wird. Ob die Schakale, die bei Vollmond auf einer Düne auftauchten und unser Lager besuchten, die ewigen Ouinanga Seen, die Rot- Grün oder Blauschimmernd wie eine Fata Morgana erschienen oder der Trou au Natron, der wie eine verwunschene Welt mitten in endlosen Geröllfeldern auftauchte und uns alle verstummen ließ… und Nachts, dieser Sternenhimmel!
Paul Bowles hat recht, wer sich einmal wirklich auf die Sahara eingelassen hat, wird nie wieder derselbe sein wie zuvor. Wer die Wüste „Erfahren“ hat wird ihre Ruhe und ihre Kraft für immer in sich tragen.
Tschad – Eine Reise für Liebhaber der Wüste
16 Tage Wüstenreise vom 04.02. – 20.02.2014
Auf dieser Reise durchs Tibesti-Gebiet im Nordwesten von Tschad und dem westlichen Ennedi ist Wüste in all ihren Formen und Farben zu erleben: Lange, weitläufige, gelblich-graue Wüstenebenen; kahle, schroffe Gebirge; schwarze, riesige Felsen- und Geröllhalden; mit ockerfarbenem Sand gefüllte Wadis mit steil aufragenden Felswänden; bizarre von Sand und Wind geschliffene Stein und Felsstrukturen, in denen man manchmal Gesichter, Tiere oder Geister zu
entdecken glaubt. Und zum Schluss der Reise noch riesige wunderbar geschwungene Sanddünen, die in der Abendsonne golden aufleuchten.
Am Trou de Natron steigt ein guter, trittfester Wanderer in ca 2 1/2 Stunden vom Kraterrrand (2180m) zum Kraterboden (1480m), erst über einen steilen Couloir, dann auf relativ einfachem, aber steinigem Weg bis es kurz vor Schluss nochmals steiler wird. Das Salz am Boden des Kraters, das man von oben weiss schimmern sieht, bildet kristalline Strukturen. Ein kleiner Teich kühlt denjenigen, der ein Bad nehmen möchte (für „diejenige“ ist ein Bade wohl nur möglich, wenn kein Einheimischer dabei ist). Wir waren im Februar dort und in dieser Höhe wird es abends und nachts empfindlich kühl, die Temperatur fiel unter 0°C – ein warmer Schlafsack und warme Kleider sind also nötig.
Ein weiterer Höhepunkt sind die Petroglyphen, die wir per Zufall hinter Zouar entdecken, und dann vor allem jene beim „Mann von Gonoa“ (Nähe Bardai), welche auch Elefanten, Büffel, Giraffen, Gazellen und sogar ein Nashorn abbilden. Gegen Schluss der Reise tauchen die Seen bei Ounianga-Kébir und -Sérir auf (UNESCO Weltnaturerbe): die frischen grünen und blauen Farbtupfer sind eine Wohltat für die Augen nach all der Dürre in diesem kahlen und kargen Land. Baden bei 17°C ist möglich (einer der Seen bei Sérir ist ein Süsswassersee, die anderen sind salzig). Aber auch hier gibt's keine Landwirtschaft. Das einzige was hier wächst, sind Datteln (werden getrocknet, sind steinhart, und fast nur als Paste geniessbar). Dennoch kommen wir fast täglich an Brunnen vorbei und können unsere Kanister füllen. Nur für eine Dusche oder Haarwaschen in dieser staubigen Gegend reicht es nicht.
Wir passieren einige Dörfer. Die Häuser sind aus Baumstämmen, Steinen oder Matten gebaut, die aus Palmblättern geflochten oder gewoben werden. Um die Hütten suchen immer ein paar Ziegen nach fressbarem, manchmal auch im Abfall …
Die Leute sind meist zurückhaltend gegenüber Fremden. Bisher gibt es ja auch kaum Besucher in dieser Gegend: Wir begegneten gerade mal zwei kleinen Touristengruppen auf der ganzen Tour. Doch dank unserer lokalen Führer und Fahrer haben wir keinerlei Probleme. Wer etwas französisch kann, sollte z.B. das Gespräch mit den Marktleuten suchen. Als eine Frau einwilligte fotografiert zu werden, und die anderen dann ihr Bild sahen, wollten sie plötzlich alle auch ein Foto von sich sehen. Auf den Märkten gibt es kein frisches Obst oder Gemüse (ausser Zwiebeln). Alles muss im Auto von Faya her mitgenommen werden. Man muss sich also auf etwas einseitige Kost (abends) von Reis, Couscous, Pasta, ein paar Fleischstücken mit evtl. Karotten oder Kartoffel
einstellen. Zum Mittagessen gibt es meist einen Salat (mit Sardinen statt
Fleisch, wer wollte) und Bohnen, Maiskörnern und Oliven aus der Büchse. Das höchste der Gefühle: Fruchtsalat (aus der Büchse). Dörrfrüchte mitzunehmen wäre also sehr zu empfehlen.
Wer diese Reise unternimmt, muss sich bewusst sein, dass die fast täglichen Autofahrten lange und oft sehr holprig sind. Es kann kilometerweit im Schritt-Tempo über Geröllhalden gehen, und dann wieder weht einem der Staub um in die Augen, wenn die Fahrer auf flachen Wüstenebenen
mit 80-100kmh über die Piste brettern. Mit den (nicht geraden neuen) Autos sind die Fahrer wahre Künstler: ein platter Reifen ist im Nu geflickt. Und wer ein bisschen Krafttraining machen will, darf beim Stossen mithelfen, wenn ein Auto mal zu tief im Sand stecken bleibt. Aber das gehört sozusagen zu dieser Reise: Jedenfalls sind wir alle wohlbehalten und gesund zurückgekommen. Und mit wunderschönen Erinnerungen an eine Gegend, die mit ihren Formen und Farben fasziniert.
Marie-Louise Gänger